Historisches Ortslexikon
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- Linde in Holzhausen (Homberg/Efze)
Holzhausen bei Homberg
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Stadtteil · 222 m über NN
Gemeinde Homberg (Efze), Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
1,5 km südöstlich von Homberg (Efze).
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss beiderseits der Efze. Westlich des Baches Kirche mit ovalem Kirchhof. Gutshof am Ost-Ufer der Efze am Nord-Rand der Siedlung. Im Süden außerhalb des Ortes ehemalige Eisenhütte.
Bundesstraße 323 berührt im Zuge einer alten Landstraße Paderborn - Hersfeld [= Bad Hersfeld] den Ost-Rand der Siedlung.
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Ersterwähnung:
800
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Zum Beleg von 1197 vgl. auch Holzhausen bei Frohnhausen (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
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Historische Namensformen:
- Holzhusun (um 800) [Weirich Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld 1,1 Nr. 38]
- Holzhusen, in (1. Hälfte 9. Jahrhundert) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 1, S. 239-240, fol. 145 vb, Nr. 97 = Dronke, Traditiones, S. 39, Capitulum 6, Nr. 97]
- Holzhusen, in (1197) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch Nr. 90, S. 125-128, vgl. List, Spieskappel, S. 38-44]
- Hoilchusen, super (1228)
- Holzhusin (1277)
- Grossen Holtzhusen (1295)
- Holzhusin, in maiori (1295)
- Holshusen (1304)
- Holßhusen (1314)
- Grozinholzhusin, in (1333)
- Hoiltzhusin (1342)
- Großin Holczhusin, zu (1398)
- Grossen Holtzhusen (1415)
- Grossenholtzhusen (1428)
- Groißen Holczhußen, zcu (1477)
- Grossenholtzhusen, zu (1501)
- Grosszen Holtzhauszen (1540)
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Bezeichnung der Siedlung:
- 9. Jahrhundert: villa
- 1488: Dorf
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1880
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Älteste Gemarkungskarte:
1594
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3529811, 5654590
UTM: 32 U 529725 5652768
WGS84: 51.025696° N, 9.423852° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
634009050
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Flächennutzungsstatistik:
- 1742 (Kasseler Acker): 798 Land, 92 Wiesen.
- 1885 (Hektar): 556, davon 318 Acker (= 57.19 %), 95 Wiesen (= 17.09 %), 10 Holzungen (= 1.80 %)
- 1961 (Hektar): 534, davon 39 Wald (= 7.30 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1575/85: 30 Hausgesesse.
- 1639: 9 verheirate, 4 verwitwete Hausgesesse.
- 1742: 54 1/2 Häuser. 1747: 46 Hausgesesse. 1748: 348 Einwohner.
- 1834: 652, 1885: 699 Einwohner.
- 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
- 1885: 699, davon 696 evangelisch (= 99.57 %), 3 katholisch (= 0.43 %)
- 1925: 800, 1939: 757, 1950: 1136, 1961: 941 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 96 Land- und Forstwirtschaft, 243 Produzierendes Gewerbe, 39 Handel und Verkehr, 40 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 941, davon 798 evangelisch (= 84.80 %), 132 katholisch (= 14.03 %)
- Um 1490: 15 wehrhafte Männer (3 Pflüge, 15 Fastnachtshühner).
- Vor dem 30jähriger Krieg: 20 Mannschaft.
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1537 und später: Gericht am Wald im Amt Homberg; zu letzterem bereits 1376 gehörend
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton und Friedensgericht Frielendorf
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
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Altkreis:
Fritzlar-Homberg
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Gericht:
- 1811: Justizamt Homberg
- 1822: Landgericht Homberg
- 1832: Justizamt Homberg
- 1867: Amtsgericht Homberg.
- 1879: Amtsgericht Homberg
- 1968: Amtsgericht Homberg
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Herrschaft:
1488: gemeyne.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform neben anderen Gemeinden als Stadtteil Homberg (Efze) eingegliedert.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 800: Kloster Fulda und Kloster Hersfeld haben Besitz in Holzhausen.
- 1197: Papst Cölestin III. bestätigt Kloster Spieskappel Einkünfte zu Holzhausen.
- 1209: Stift Fritzlar hat Einkünfte zu Holzhausen; folgend um 1310.
- 1277: Die von Holzheim kaufen für Kloster Homberg eine halbe Hufe zu Holzhausen von Konrad genannt Stutvors.
- 1279: Johann genannt Benziler verkauft sein Eigengut zu Holzhausen an Kloster Homberg.
- 1316: Homberger Bürger übergeben Kloster Homberg einen Zins von Gütern zu Holzhausen.
- 1333: Kloster Spieskappel verleiht Güter zu Holzhausen zu Landsiedelrecht.
- 1339: Stift Hersfeld überträgt einen Acker zu Holzhausen an Kloster Homberg.
- 1342: Johann von Falkenberg verschreibt dem Konrad Foßzal einen Zins von Zehnten zu Holzhausen.
- 1351: Gerlach von Erlebach verschreibt dem Kloster Homberg einen Zins von Gütern zu Holzhausen, die von Stift Hersfeld zu Lehen gehen.
- 1358: Werner von Löwenstein-Westerburg befreit dem Kloster Homberg einen Acker zu Holzhausen.
- 1428: Heinrich von Wildungen durch Werner von Löwenstein-Westerburg mit Gütern zu Holzhausen belehnt.
- 1429: Die von Falkenberg durch die von Felsberg mit Gütern zu Groß-Holzhausen belehnt; folgend Belehnungen bis 1476, ab 1484 durch die von Bischofferode bis 1541.
- 1441: Stift Hersfeld belehnt Kraft von Felsberg mit 2 Hufen Land zu Holzhausen.
- 1548: Heinrich Bischof, Bürger zu Homberg, durch Schweder von Löwenstein-Westerburg mit Gütern zu Holzhausen belehnt.
- 1471: Albert Rückersfeld, Schöffe zu Homberg, durch Johann von Löwenstein-Westerburg mit Freigut zu Holzhausen belehnt.
- 1484: Heinrich Bischof, Bürgermeister zu Homberg, durch Werner von Löwenstein-Westerburg mit Gütern, Albert Rückersfeld, Schöffe zu Homberg, mit Freigut zu Holzhausen belehnt.
- 1485: Stift Hersfeld belehnt die von Baumbach mit einer Hufe zu Holzhausen, ab 1664 bis 1822 Belehnung durch Landgraf.
- 1492: Johann Rückersfeld, Bürger zu Homberg, durch Löw von Löwenstein mit Freigut zu Holzhausen belehnt.
- 1493: Heinrich Bischof, Bürger zu Homberg, durch Löw von Löwenstein, mit Gütern zu Holzhausen belehnt.
- 1494: Stift Hersfeld belehnt die von Bischofferode mit 2 Huben zu Holzhausen.
- 1500: Zinsverschreibung für Kloster Homberg aus Lehngut vor Holzhausen.
- 1550: Landgraf Philipp befreit Haus des Homberger Rentmeisters Wolfgang Hesberg zu Holzhausen.
- 1569: Landgraf Wilhelm verfügt über den Zehnten zu Holzhausen, der von von Elben und von Gilsa verschrieben, von diesen aber testamentweise dem Kloster Eppenberg zugewendet; Stift Hersfeld belehnt die von Bischofferode mit 2 Hufen zu Holzhausen; folgend Belehnungen durch Hessen bis 1606.
- 1608: Die Gebrüder Hunderstundt belehnen Philipp von Scholley mit einer halben Hufe zu Holzhausen.
- Freigut der Familie Rückersfeld 1731/32 im Besitz des Rentmeisters H. H. Heinemann.
- 1799: George Heinemann,
- dann Bergverwalter Christian Zintgraff.
- 1820: an Justizrat Johann Jakob Beyrodt verkauft,
- 1840: an Christian Noell;
- noch heute in Besitz der Familie Noell (Stand 1980).
- Das von Baumbach'sche Rittergut war 1780 im Besitz des Karl Albrecht von Badeleben.
- Nach seinem Tod 1801 Verpachtung durch seine Witwe,
- dann durch Verkauf an Hauptmann Fr. W. von Wrede.
- 1858: Familie Siebe,
- dann Siebert und Vogt,
- heute Knorr (Stand 1980).
- 1820: Kurfürst Wilhelm belehnt Wilhelm Heinrich von Löwenstein mit einer halben Hufe zu Holzhausen.
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Zehntverhältnisse:
1342: Johann von Falkenberg verschreibt dem Konrad Foßzal einen Zins von Zehnten zu Holzhausen.
1477: Stift Hersfeld belehnt die von Falkenberg mit Zehnten zu Groß-Holzhausen; folgend Belehnungen bis 1606.
1569: Landgraf Wilhelm verfügt über den Zehnten zu Holzhausen, der von von Elben und von Gilsa verschrieben, von diesen aber testamentweise dem Kloster Eppenberg zugewendet.
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Ortsadel:
1278-1372.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1244: plebanus.
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Pfarrzugehörigkeit:
1557, 1569: Pfarrei Holzhausen mit Homberg verbunden.
1575/85; Relbehausen Filiale von Holzhausen.
1780 und später: Holzhausen Filiale von Homberg, Relbehausen, Kloster Sankt Georgen, Eisenhammer, Schmelzhütte und die Mühlen an der Efze eingepfarrt nach Holzhausen.
Bis 1825: Neuer Hof eingepfarrt nach Holzhausen (der dann nach Homberg eingepfarrt wurde).
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Patronat:
1348 und 1355: Patron die Voßzagel.
1485: Die von Rückersfeld und Bischof als hersfeldisches Lehen,
1575/85: Vorsteher des Hospitals Homberg.
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Hermann Ciriacus 1527 bis nach 1557, bis 1526 katholischer Priester.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Mardorf
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit zwei Schulen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
Zum Eisenwerk Holzhausen vgl Hammer und Hütte (s. d.).
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 146-148
- Zitierweise ↑
- „Holzhausen bei Homberg, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4427> (Stand: 18.8.2023)