Historisches Ortslexikon
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Aurorahütte
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Gewerbesiedlung · 234 m über NN
Gemarkung Erdhausen, Gemeinde Gladenbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Gewerbesiedlung
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Lagebezug:
1,5 km südlich Gladenbach
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Lage und Verkehrslage:
Fabrikanlage am linken Ufer der Salzböde
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Siedlungsentwicklung:
Bis 1833 Mühle. Mit der Gründung der Gewerkschaft Aurora, Nickel-Erz-Hütte, zu einer Schmelzhütte umgerüstet
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Historische Namensformen:
- molendinum in Erthusen (1324) [Staatsarchiv Würzburg, Amöneburger Kellereirechnungen]
- Urbe Mühl (1703)
- Urban Mühl (1718)
- Aurorahütte (nach 1849)
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Bezeichnung der Siedlung:
- Mühle
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3469994, 5624473
UTM: 32 U 469932 5622663
WGS84: 50.754965° N, 8.57373° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
53401003001
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Einwohnerstatistik:
- 1885: 1 Wohnhaus mit 9 Bewohnern
- Verfassung ↑
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Altkreis:
Biedenkopf
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1324 bezieht das Erzstift Mainz Gefälle aus der Mühle in Erdhausen. 1341 sind diese Einkünfte zusammen mit den übrigen Mainzer Gefällen im Gladenbacher Raum an die Grafen von Solms, seit 1342 an die von Rollshausen verpfändet. 1577 hat Urban Möller den Ganerben von Rollshausen, Schwalbach und Schütz Gefälle aus deren Gütern zu Erdhausen zu entrichten. 1630 ist die Mühle nach Landsiedelrecht an Urban Möllers Erben, nach 1650 an die Familie Klingelhöfer verliehen. Eigentümer der Mühle waren seit Ende 17. Jahrhundert Ernst Senf zu Pilsach in Dresden, seit 1713 die Landgrafen 1833 wird die Mühle von ihrem damaligen Eigentümer D. Klingelhöfer verkauft.
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
Die 1849 errichtete Schmelzhütte verarbeitete das in den Gruben Ludwigshoffnung, Holzenbach und Germershecke (Gemeinde Bellnhausen) geförderte Nickelerz. 1869 Betrieb wegen mangelnder Rentabilität eingestellt. Erneute Inbetriebnahme als Nickelwerk Aurorahütte 1873 durch den rheinischen Industriellen L. Benekemper. Verhüttet wurde Nickelerz aus den firmeneigenen Gruben Ludwigshoffnung, Holzenbach, Germershecke (Gemeinde Bellnhausen, siehe oben), Blankenstein (Gemeinde Gladenbach), Hoffnung I (Gemeinde Herzhausen), Hoffnung II (Gemeinde Runzhausen), Ludwigslust I und II (Gemeinde Diedenshausen). Um 1850 beschäftigte die Aurorahütte 200 Personen in den Gruben, 30-40 Personen im Hüttenbetrieb. 1875 verarbeitete das Nickelwerk täglich 2 t Erz. 1887 wurde die Hütte von dem bisherigen Teilhaber der Justushütte in Weidenhausen, I. D. Wehrenbold, übernommen und die Produktion auf Eisenguß zur Herstellung von Öfen und Herden umgestellt.Ende 19. Jahrhundert Emaillierwerk angegliedert. Seit 1949: Weso-Aurorahütte
- Nachweise ↑
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Literatur:
- R. Acker, 100 Jahre Aurora-Hütte. In: Aus der Vergangenheit unserer Heimat (Marburg) Nr. 18 f. (1949)
- Zitierweise ↑
- „Aurorahütte, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9436> (Stand: 14.8.2023)