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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866

Weitere Informationen

Elleringhausen

Ortsteil · 250 m über NN
Gemeinde Twistetal, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

11 km nordöstlich von Korbach

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte westlich des Langer Waldes am linken Ufer der Wilde. Kirche in zentraler Lage. Verbindungsstraßen (L 3118) zur B 252 im Norden und nach Nieder-Waroldern im Süden, ferner nach Volkhardinghausen (K 9)

Ersterwähnung:

1126

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Umlegung der Flur:

1902

Älteste Gemarkungskarte:

1858

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3500733, 5687456
UTM: 32 U 500659 5685621
WGS84: 51.321888° N, 9.009454° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635018020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 782, davon 348 Acker (= 44.50 %), 66 Wiesen (= 8.44 %), 326 Holzungen (= 41.69 %)
  • 1961 (Hektar): 781, davon 315 Wald (= 40.33 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1541: 19 Häuser
  • 1738 35 Wohnhäuser
  • 1770: 42 Häuser, 263 Einwohner
  • 1885: 252, davon 251 evangelisch (= 99.60 %), 1 katholisch (= 0.40 %)
  • 1895: 252, davon 252 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 273, davon 259 evangelisch (= 94.87 %), 14 katholisch (= 5.13 %)

Diagramme:

Elleringhausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Landau
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
  • 1755: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Landau
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Twiste (Sitz in Arolsen)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste (Sitz bis 1857 in Mengeringhausen, dann in Arolsen)
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Twiste
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Twiste
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1431: Freistuhl zu Elleringhausen (up der Welte = an der Wilde)
  • 1537: Freigericht Mengeringhausen
  • 1816: Oberjustizamt der Twiste (Sitz in Arolsen)
  • 1850: Kreisgericht Arolsen
  • 1868/69: Amtsgericht Arolsen

Herrschaft:

1326 erwirbt Graf Heinrich von Waldeck von den Brüdern Tilemann und Johann von Itter Eltzerenckhusen als Zubehör von Vogtei und Gericht Höringhausen (vgl. jedoch Namensformern).

Im 14. Jahrhundert können die Grafen von Waldeck ihre Herrschaft im Ort durchsetzen.

Gemeindeentwicklung:

Seit dem 31.12.1971 ist Elleringhausen Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Twistetal, deren Gemeindeverwaltung sich in Twiste befindet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1126 ist die Abtei Corvey in Elleringhausen begütert, 1281 das Kloster Berich. Die Grafen von Waldeck besitzen hier einen Herrenhof, den sie 1416 an Johann von Enger verpfänden.
  • Dietrich Frige verkauft 1331 an das Kloster Volkhardinghausen die Hälfte seiner Mühle in Elleringhausen. 1343 schenkt Graf Heinrich IV. von Waldeck seine Mühle dem Kloster Volkhardinghausen. 1468 erwirbt das Kloster einen Freihof in Elleringhausen als waldeckisches Lehen.

Zehntverhältnisse:

(1332-1344) belehnen die Grafen von Waldeck Heinrich von Twern und Konrad Spiring mit je der Hälfte des Zehnten zu Elleringhausen. 1403 hat Kloster Arolsen ein Viertel des Zehnten als gräfliches Lehen

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1498: Kapelle
  • Kleiner Bau mit eingezogenem Chor auf quadratischem Grundriss. Unterbau mit Strebepfeilern aus dem 13. Jahrhundert

Patrozinien:

  • Nikolaus

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich zu Dehringhausen eingepfarrt. Ab 1483 gehört die Klosterpfarrei Volkhardinghausen zum Pfarrsprengel. 1498 wurde der Laiengottesdienst von der Klosterkirche in Volkhardinghausen an die Kapelle in Elleringhausen übertragen und hierher auch die Parochianen der Pfarrei Braunsen gewiesen.

1525 mit Braunsen vereinigt. 1541 erscheint noch ein Pfarrer, der später zeitweise in Volkhardinghausen, dann in Braunsen seinen Sitz hatte. 1579 wurde Elleringhausen zur Pfarrei Niederwaroldern gegeben, 1585 wieder mit Braunsen vereinigt. Zusammen mit diesem 1685 bis 1706 mit der Pfarrei Wetterburg verenigt, seitdem Filialgemeinde von Ober-Waroldern. 2018 Kirchspiel Twiste-Waroldern

Patronat:

Seit der Errichtung der Pfarrei und noch 1537 besetzt das Kloster Volkhardinghausen die Pfarrei, nach der Einführung der Reformation besetzen die Grafen von Waldeck.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Johannes Kleinschmit 1558-1568, zugleich Pfarrer in Braunsen.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhausen (Niedermarsberg)

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

1331 ist eine Mühle in Elleringhausen belegt (vgl. Besitz)

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Elleringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1512> (Stand: 22.3.2024)