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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 32. Melsungen

Schwerzelfurt

Wüstung · 182 m über NN
Gemarkung Adelshausen, Gemeinde Melsungen, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

3 km südlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Die Wüstung liegt etwa 1,2 km südwestlich von Adelshausen an der Dorfstelle Schwartzelshof (vgl. topograph. Karte 4823).

Schwerzelfurt lag an der Chaussee von Altmorschen nach Melsungen.

Siedlungsentwicklung:

Noch 1795 bestand ein herrschaftlicher Hof zu Schwerzelfurt, welcher aber um 1800 abgerissen wurde.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villula (1194)
  • prediolum (1204)
  • curia (1294)
  • grangia (1386)
  • Hof (1585)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3538685, 5663482
UTM: 32 U 538596 5661656
WGS84: 51.105093° N, 9.551281° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63401401003

Einwohnerstatistik:

  • 1585: 2 Haushaltungen
Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Körle

Altkreis:

Melsungen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1194 besaß das Kloster Hardehausen ein Gut in Schwerzelfurt.
  • 1204 bekundet Abt Nikolaus von Cappel, dass er dem Kloster Hardehausen ein vogtfreies Gütchen in Schwerzelfurt mit allen Nutzungen und allem Zubehör verkauft hat .
  • 1294 verkaufte Hardehausen den Hof an das Kloster Heydau.
  • 1519 war Heydau noch im Besitz von Schwerzelfurth.
  • 1527 ging bei der Auflösung des Klosters Schwerzelfurth in den Besitz der Landgrafen von Hessen über.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1386 erlaubt der Erzischof Adolf von Mainz dem Provisor, der Äbtissin und dem Konvent des Klosters Heydau, eine Kapelle zu Schwerzelfurt zu errichten und einen Altar (oratorium sive capellam) neu zu bauen

Pfarrzugehörigkeit:

In einer um 1057 gefälschten, auf den Namen Karls des Großen in das Jahr 786 datierten Urkunde wird der Pfarrbezirk von Grebenau umschrieben. Als Grenzpunkte werden Schwerzelfurt, Dackenborn und Melgershausen genannt, ferner Humbenrod und Büchenwerra (vgl. hierzu Wilhelm Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 200-201).

Patronat:

1585 zu Adelshausen gehörig

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schwerzelfurt, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5127> (Stand: 1.12.2022)