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KDR 100, TK25 1900 ff.

Werlacherhof

Wüstung · 135 m über NN
Gemarkung Münster, Gemeinde Münster (Hessen), Landkreis Darmstadt-Dieburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

4,5 km nordöstlich von Dieburg

Lage und Verkehrslage:

Flurname "Im Werlacherfeld" sowie der "Werlacherhof"

Siedlungsentwicklung:

1489 ist das Dorf verhert.

Historische Namensformen:

  • Werlachen
  • Werlagge (1189-1220)
  • Werlachen (1275)
  • Wertlachen (1294)
  • Werlachen (1350)
  • Werlach (1357)
  • Werlachin (1376)
  • Werlachen (1429)
  • Worlachen (1489)

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1376)
  • Dorf (1489)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3490288, 5533567
UTM: 32 U 490217 5531793
WGS84: 49.938423° N, 8.863666° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

43201500002

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1429: zur Dieburger Mark

Altkreis:

Dieburg

Gericht:

  • Um 1350 hat Winter von Wasen einen Teil des Gerichts, ein Drittel der Gefälle gehört ihm. 1418 gibt Philipp von Wasen seiner Tochter Anna deren mütterliches Gut, darunter einen Teil am Gericht.
Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Ursprünglich gingen Münster und Werlachen als Lehen der Erzbischöfe von Köln von den Eppsteinern an Heinrich Ulner von Dieburg. Offenbar konnten die Herren von Münzenberg Münster und Werlachen zu Beginn des 13. Jahrhunderts erwerben. Aus dem Münzenberger Erbe gelangten sie an die Falkensteiner, doch konnte offenbar auch Hanau dort Rechte bewahren.
  • 1304 kommt es zu einem Schiedsspruch zwischen Ulrich von Hanau und Philpp von Falkenstein wegen ihrer Irrungen über das Münzenberger Erbe, wonach Hanau von Münster und Werlachen ein Sechstel, Falkenstein fünf Sechstel haben soll. 1446 verpfänden Dieter von Sayn und seine Ehefrau Margarete, geb. von Nassau, ihren Teil an der Falkensteinschen Herrschaft, darunter Werlachen, an Reinhard von Hanau, Dieter von Isenburg und Frank von Kronberg. 1485 wird der Saynsche Teil dem Pfalzgrafen Philipp verpfändet. 1486 verkaufen Graf Gerhard von Sayn und seine Ehefrau Elisabethihren Teil am Schloss Hain nebst Zubehör, darunter Werlachen mit Bewilligung Kaiser Friedrich III. an Graf Ludwig von Isenburg-Büdingen.

Zehntverhältnisse:

1356 stiftet Johannes Fuß, Bürger zu Dieburg, zum Johannesaltar in der Marienkapelle dortselbst den Zehnten in Werlachen, den er gegen 55 Pfund wiederlöslich von Gerhard von Otsperg gekauft hat.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Werlacherhof, Landkreis Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13514> (Stand: 8.7.2023)