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KDR 100, TK25 1900 ff.

Lichtenberg

Ortsteil · 258 m über NN
Gemeinde Fischbachtal, Landkreis Darmstadt-Dieburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

14 km südlich von Dieburg

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf bzw. Burgsiedlung auf Berglage im Granitgebiet des Odenwaldes am Ende eines Hügelrückens

Ersterwähnung:

1228

Siedlungsentwicklung:

Der Ort liegt unmittelbar westlich unter dem Schloss und war rings mit einer Mauer umgeben, die sich an der Südwestecke des Schlosses und am Pfortenhause an die Ringmauer anschloss.

Historische Namensformen:

  • Lichtenberg (?) (1228) [Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, Nr. 85]
  • Leychtemberg (1312)
  • Lihtenberg (1323)
  • Lychtemberg (1345)
  • Lihtinberg
  • Lihtenberg (1355)
  • Liechtenberg (1360)
  • Lichtenberg (1388)

Bezeichnung der Siedlung:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3486199, 5515162
UTM: 32 U 486129 5513396
WGS84: 49.77287° N, 8.807364° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

432007020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 658, davon 168 Acker, 35 Wiesen, 430 Wald
  • 1961 (Hektar): 165, davon 104 Wald (= 63.03 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1629: 22 Hausgesessene (Lichtenberg und Obernhausen)
  • 1829: 212 Einwohner
  • 1961: 438, davon 386 evangelisch (= 88.13 %), 40 katholisch (= 9.13 %)
  • 1970: 524 Einwohner

Diagramme:

Lichtenberg: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Amt Lichtenberg, Gericht Lichtenberg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Domaniallande, Provinz Starkenburg, Amt Lichtenberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Reinheim
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis:

Dieburg

Gericht:

  • Eigenes Burgfriedensgericht, das von der Zent Ober-Ramstadt abgesondert war.
  • 1821-1848: Landgericht Lichtenberg, danach verlegt nach Reinheim
  • 1879: Amtsgericht Reinheim
  • 1968: Amtsgericht Dieburg

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 zur Gemeinde Fischbachtal

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1420 gibt Graf Johann von Katzenelnbogen die Güter zu Rodau und Lichtenberg, die der verstorbene Heinrich von Hatzstein besessen hatte, Hamman Echter als Burglehen zu Reinheim.
  • Im 16. Jahrhundert besitzt der Landgraf von Hessen die hohe Obrigkeit.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1363 Kapelle von Graf Heinrich von Sponheim und seiner Ehefrau Adelhaid mit Willen des Pfalzgrafen gestiftet.
  • 1430 Kaplan

Patrozinien:

  • Petrus (Kapelle)

Pfarrzugehörigkeit:

Mutterkirche war Groß-Bieberau

Patronat:

Patronatsrecht bei den Grafen von Katzenelnbogen

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Groß-Bieberau, Einführung der Reformation vermutlich ab 1527.

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat

Juden:

1312 Recht zwölf Juden zu halten.

(Wenck, Hessische Landesgeschichte 1, Nr. CXXV;

Kultur

Schulen:

1585 Errichtung einer Schule, 1597 wieder geschlossen; 1910 einklassige Volksschule; Schulhaus von 1904

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Das Amt Lichtenberg bestand 1440 aus den Orten Ober-Ramstadt, Staderstadt, Nieder-Modau, Beedenkirchen, Malchen, Neutsch, Seeheim, Hainchen, Brandau, Lichtenberg, Hausen, Groß-Bieberau, Überau, Roßdorf, Kainsbach und Brensbach. 1821 geht das Amt im Landratsbezirk Reinheim auf.

Zur Kellerei gehören 1430 Brandau, Neutsch, Asbach, Hausen, Billings, Brensbach, Bieberau, die vom Walde, das Hofhaus zu Kainsbach, Ober- und Nieder-Hausen, Meßbach und Nonnrod.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Lichtenberg, Landkreis Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13439> (Stand: 8.7.2023)