Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 16. Cassel
Weitere Informationen
Ihringshausen
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Ortsteil · 184 m über NN
Gemeinde Fuldatal, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
3 km nordöstlich von Kassel
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrissmerkmalen im Nordwesten des Kasseler Beckens im Schwemmgebiet vor einer Fuldaschleife. Entwicklung zunächst um eine Kirche in zentraler Lage, in der Neuzeit dann entlang der Veckerhagener Straße nach Kassel. Jüngere Ausdehnung rund um den alten Ortskern.
Die ursprünglich durch den Ort von Süden nach Norden führende alte B3 wurde um 2005 im Zuge einer Umgehung nach Westen verlegt.
Der Ort hat einen Haltepunkt der Bahnlinie Hann. Münden – Kassel ("Hannöversche Südbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 23.9.1856).
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Ersterwähnung:
1043
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Kragenhof.
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Historische Namensformen:
- Iringeshvsen, in (1043) [MGH Diplomata Könige 5, Heinrich III. : Bresslau, Nr. 102, S. 128-129]
- Iringeshusen, de (1239) [Dobenecker, Regesta 3, S. 137-138, Nr. 801]
- Yringeshusen, in (1269) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 15, Nr. 33]
- Yringeshusen, in (1303) [Landgrafen-Regesten online Nr. 452]
- Iringeshusen, in; Yringeshusen, in (1309) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S. 114-116, Nr. 114-115]
- Eringeshusen (1363) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 219]
- Eryngheshusen (1438) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 159-160, Nr. 398]
- Iryngißhusen (1457-1459) [HStAM Bestand S Nr. 411]
- Iringesßhusen (1519) [W. A. Eckhardt, Salbuch des Stifts Kaufungen von 1519, S. 52]
- Eringshausen (1539) [HStAM Bestand S Nr. 414 II]
- Iringshausen (1585) [Der ökonomische Staat, S. 77]
- Ihringshausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]
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Bezeichnung der Siedlung:
- locus (1043)
- Dorf (1334) [Generalrepertorium Ihringshausen]
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1892
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Älteste Gemarkungskarte:
1686
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3536778, 5690875
UTM: 32 U 536689 5689038
WGS84: 51.351432° N, 9.52686° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
633009010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 685, davon 443 Acker (= 64.67 %), 65 Wiesen (= 9.49 %), 101 Holzungen (= 14.74 %)
- 1961 (Hektar): 774, davon 112 Wald (= 14.47 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 29 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1746: 21 Ackerleute, 3 Schreiner, 4 Leineweber, 14 Tagelöhner, 1 Branntweinbrenner, 2 Wirte
- 1747: 58 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 811, davon 807 evangelisch (= 99.51 %), 4 katholisch (= 0.49 %)
- 1961: 4424, davon 3553 evangelisch (= 80.31 %), 625 katholisch (= 14.13 %)
- 1970: 5719
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1043: Hessengau in der Grafschaft des Grafen Werner (in pago qui vocatur Hassia et in comitatu Vverinheri comitis)
- 1458/59: Landgrafschaft Hessen, Amt Kassel
- 1483: Landgrafschaft Hessen, Gericht, später Amt Ahna
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Ahna
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ahna
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Ober-Vellmar
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ahna
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Kassel
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kassel
- 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Fuldatal
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Altkreis:
Kassel
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Gericht:
- 1585: Gericht auf der Ahn, zweiter Schöffenstuhl (Ihringshausen, Simmershausen und Frommershausen)
- 1822: Amt Wilhelmshöhe
- 1822: Landgericht Kassel
- 1850: Justizamt Kassel III
- 1867: Amtsgericht Kassel II
- 1879: Amtsgericht Kassel
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Herrschaft:
Die seit 1309 belegten Zehntrechte des Klosters Kaufungen deuten daraufhin, dass Ihringhausen möglicherweise zum Königshof Kassel gehörte und mit diesem an das Kloster gekommen ist. 1303 lässt der Ritter von Rengershausen dem Grafen von Waldeck neun Lehnshufen in Ihringshausen auf, von denen der Landgraf von Hessen sieben, die Werner de Foro zu Lehen hat, beschlagnahmt. Im 14. Jahrhundert wird Ihringshausen zusammen mit Holzhausen am Reinhardswald verpfändet, so 1334 an die Gebrüder von Kalenberg, von denen die Gebrüder Hase die landgräflichen Dörfer 1356 wieder lösen. 1386 verschreibt der Landgraf Geld aus der Bede von Niedervellmar und Ihringshausen. Im Jahr darauf ist das Dorf an Ludolf von Dinkelburg versetzt, 1400 an Ludolf von Gladebeck. Zu diesem Zeitpunkt ist die Ortsherrschaft unstrittig in den Händen der Landgrafen.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.1.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Fuldatal, deren Verwaltungssitz Ihringshausen wurde.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1043 schenkt König Heinrich III. seinem Kaplan Arnold ein Gut, das dieser zuvor als Lehen innehatte, zu eigen.
- 1269 erhält das Kloster Ahnaberg eine halbe Hufe in Ihringshausen. In der Folge wird weiterer Besitz erwähnt, u.a. besitzen es ein Gut. Nach der Reformation fällt der Besitz an die Landgrafen von Hessen.
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Zehntverhältnisse:
1309 verzichten die von Twiste und die von Ehringen auf die Klage, die sie wegen verschiedener Güter des verstorbenen Konrad von Sandershausen, u.a. am Zehnten und Gütern in Ihringhausen, gegen das Stift Kaufungen erhoben haben. 1263 verzichten der Knappe Konrad von Holzsadel, seine Frau und seine Söhne auf ihre Rechte am Zehnten und an einem Hof mit drei Hufen Land zu Ihringhausen, die sie bisher vom Stift Kaufungen zu Lehen trugen.
1379 gelangen Zehntanteile in Ihringhausen an das Martinsstift in Kassel.
1519 besitzt das Stift noch ein Drittel des Zehnten.
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Ortsadel:
1239
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Kirche (1572)
- Ausbau des Gebäudes (1573)
- 1737 wird ein neuer Saalbau an der Stelle des Vorgängerbaus errichtet
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Pfarrzugehörigkeit:
Nach der Reformation ist Ihringshausen 1569-1585 Filial von Simmershausen hat aber 1585 wieder einen eigenen Pfarrer. 1587 verpflichtet sich der Pfarrer von Wolfsanger in Ihringshausen zu predigen, 1747 ist es wie 1872 Filial von Wolfsanger. 1907 wird es zur selbstständigen Hilfspfarrei ernannt, 1911 zur Pfarrei erhoben. 1994 Evangelisch reformierte Kirchengemeinde Ihringshausen
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Patronat:
1585 hat der Landgraf das Patronatsrecht inne
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Diakonische Einrichtung:
1909 - 1958 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus); 1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 20 Gemeindestation mit einer Schwester
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Kirchenprovinz Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Ditmold
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit vier Schulen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle.
zum Braunkohleabbau s. Zeche Möncheberg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Denkmaltopographie Landkreis Kassel, Bd. II, S. 186-200
- W. A. Eckhardt, Salbuch des Stifts Kaufungen von 1519, 51-52
- K. Heinemeyer, Königshöfe und Königsgut im Raum Kassel
- Johannes Bickel, Ihringshausen. Die Geschichte eines Kasseler Vorortes
- Eisenträger/Krug, Territorialgeschichte der Kasseler Landschaft, S. 100-101
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 57 u. 59
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 260 f.
- Holtmeyer, Landkreis Kassel
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 177
- Zitierweise ↑
- „Ihringshausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2272> (Stand: 29.4.2024)