Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

Kassel, Polizeigefängnis, Polizeipräsidium


Königstor 31
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Justiz

Subkategorie:

Gefängnis

Nutzungsgeschichte

Beschreibung:

Im Frühjahr 1933 diente das Polizeigefängnis in Kassel als Haftort für Kommunisten und Sozialdemokraten, die in eine Schießerei mit der SA verwickelt gewesen waren. Hier verblieben die Häftlinge bis zu ihrem Prozess, der in aller Eile vor dem Sondergericht stattfand.

Im Zuge der „Reichspogromnacht“ wurden hier zahlreiche männliche Juden, u. a. aus Waldeck, am 10. November arretiert, nachdem sie in ihren Heimatorten verhaftet worden waren.

Im Juni 1942 wurde ein Sinto in das Polizeigefängnis Kassel eingeliefert. Auch im folgenden Jahr wurde ein Angehöriger dieser Volksgruppe für zwei Monate am Königstor 31 inhaftiert.

Im Polizeigefängnis kam es auch zu Todesfällen; so wurde hier im Oktober 1936 ein politischer NS-Gegner zu Tode geprügelt.

Weitere Nutzungen des Objekts:

Nutzung vor NS-Zeit:

Das Polizeipräsidium wurde 1907 in einem Neubau eröffnet.

Nutzung nach NS-Zeit:

Das Gebäude diente auch nach dem Krieg als Polizeipräsidium, und zwar bis 1999. Seit 2005 nutzt das Staatstheater die Räumlichkeiten, wobei die endgültige Nutzung noch unklar ist.

Indizes

Orte:

Kassel

Sachbegriffe:

Gefängnis · Justiz · Verfolgung

Nachweise

Kooperationspartner:

Prof. Dr. Dietfrid Krause-Vilmar - Informationsstelle zur Geschichte des Nationalsozialismus in Nordhessen

Literatur:

Weblinks:

Informationsstelle zur Geschichte des Nationalsozialismus in Nordhessen

Abbildungen

Abbildungen:

Zitierweise
„Kassel, Polizeigefängnis, Polizeipräsidium“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/301> (Stand: 17.8.2022)