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Klöster und Orden

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5126 Vacha
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Ortskennziffer
63201604005

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Benediktinerinnenkloster Kreuzberg

230 m über NN
Gemarkung Philippsthal, Gemeinde Philippsthal (Werra), Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Das Benediktinerinnenkloster wird 1191 durch die Reichsabtei Hersfeld gegründet und gilt als deren vornehmste und wichtigste Propstei. Die Quellenlage zu diesem ehemals bedeutenden Kloster an einem wichtigen Werraübergang ist schlecht. Von den Klostergebäuden sind nur noch geringe Teile vorhanden, da im 17. Jahrhundert an ihrer Stelle ein Schloss der Landgrafenlinie von Hessen-Philippsthal errichtet wird. Diese geben dem alten Ort Kreuzberg ihren Namen gibt: Philippsthal.

Orden:

Benediktinerinnen

Alte Diözesanzugehörigkeit:

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter und Paul in Dorla

Typ:

Frauenkloster

Territorium:

Benennung der Institution in den Quellen:

Crucebergense monasterium (1191) [HStAM Bestand Urk. 57 Nr. 766]

Crucibergensis ecclesia (1194)

ecclesia in Cruceberch (1256)

Lagebezug:

21,1 km südöstlich von Bad Hersfeld

Lage:

Das Kloster liegt in der Talaue der Werra im Mündungsgebiet der Oechse und der Ulster. In Kreuzberg, dem heutigen Philippsthal, befindet sich der Übergang der Via Regia über die Werra nach Vacha.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3570832, 5634547
UTM: 32 U 570730 5632733
WGS84: 50.841972° N, 10.004582° O

Geschichte

Geschichte:

1191 wird das Kloster erstmals in einer in einem großen Privileg von Papst Cölestin III. erwähnt. Dem Benediktinerinnenkloster werden die Besitztümer bestätigt, außerdem wird es in päpstlichen Schutz genommen. Im 13. und 14.Jahrhundert wird es auch als Zisterzienserkloster bezeichnet, die Ursachen sind unklar.

Kreuzberg ist eine der wichtigsten und lukrativsten Propsteien des Mutterklosters Hersfeld. Im 14.Jahrhundert wird die Zahl der Insassen auf 110 beschränkt, weil sie sehr großen Zulauf hat, auch durch die Pilgerströme zu neu erworbenen Reliquien. Die Quellenlage ist allerdings sehr dürftig.

Im Bauernkrieg wird das Kloster 1525 verwüstet, dann - wie das Mutterkloster Hersfeld - reformiert. Eigentümer ist die Landgrafschaft Hessen; seit dem Tod des letzten Propstes, Kraft von Weiffenbach 1593, wird das Klostergut durch landgräfliche Vögte verwaltet.

1658 übergibt Landgraf Karl seinem Bruder Philipp das Kloster, der ein Schloss errichtet, das zum Stammsitz der Linie Hessen - Philippsthal wird. 1837 stiftete Landgräfin Karoline das Viktorienstift für Armenpflege zum Andenken an die Prinzessin Viktoria (+ 1837) auf dem ehemaligen Klostergelände.

Ersterwähnung:

1191

Gründungsjahr:

vor 1191

Gründer:

Kloster Hersfeld

Aufhebungsjahr:

1593

Pfarrrechte:

Heiligenrode (Inkorporation 1335)

Patrozinien:

St. Jakobus (1191); Gottesmutter Maria (1223)

Archivgeschichte:

Archiv im Staatsarchiv Marburg

Besitz

Besitz:

Das Zentrum des Klosterbesitzes liegt in der Umgebung; dazu kommt Streubesitz in Thüringen und im Westerwald. An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen:

Eckstedt, Suanehusen, Ostheim (bei Gotha), Goltheim, Helingen, Celle, Ingemarstadt, Rapuldes, Hersfeld, Salzungen, Abterode, Badelachen, Budenthal, Damegastes, Dorndorf, Geidingstatt, Grawenborn, Hedwigsberg, Heiligenrode, Hoefstete, Homberg (Westerwald),Hopfgarten, Leidhecke (Westerwald), Lindenau, Ostheim (bei Gotha), Ransbach, Sconerstete, Soisdorf, Thalhausen, Tiefenort, Vipeche, Wintersberg, Weilar. Im 14. Jahrrhundert kommen weitere 64, im 15.Jahrhundert weitere sechs Orte dazu.

Abhängigkeitsverhältnis:

Das Kloster ist eine Propstei der Reichsabtei Hersfeld.

Ausstattung

Gebäude:

An Stelle des Klosters wird 1686 das Schloß Philippstal erbaut von Landgraf Philipp, dem jüngeren Bruder Landgraf Karls.

Nachweise

Arcinsys Hessen:

Quellen:

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Germania Sacra-ID:

30298

Zitierweise
„Benediktinerinnenkloster Kreuzberg, Gemeinde Philippsthal (Werra)“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/7763> (Stand: 17.1.2021)
Indizes

Sachbegriffe: