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Arme Dienstmägde Jesu Christi in Rüdesheim-Aulhausen

Gemarkung Aulhausen, Gemeinde Rüdesheim am Rhein, Rheingau-Taunus-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

Der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi unterhält seit 1856 eine Niederlassung im Ort. Die Dernbacher Schwestern engagieren sich in einem Heim, dem St. Vinzenzstift, für Kinder mit Handicaps. In der Zeit des Nationalsozialismus wird die Einrichtung durch die NSV zwangsweise geschlossen. Nach dem Krieg übernehmen die Schwestern wieder das Heim.

Orden:

Arme Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern)

Heutige Diözesanzugehörigkeit:

Bistum Mainz

Typ:

Schwesternhaus

Territorium:

Benennung der Institution in den Quellen:

Dernbacher Schwestern von Rüdesheim

Lagebezug:

25 km südöstlich von Wiesbaden

Lage:

St. Vinzenz-Stift, Vincenzstr. 60, 65385 Rüdesheim-Aulhausen

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3421392, 5540923
UTM: 32 U 421348 5539147
WGS84: 49.999451° N, 7.902542° O

Geschichte

Geschichte:

Der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi lässt sich 1856 in Rüdesheim nieder und gründet das St. Vinzenz-Stift. 1875 visitiert die Gründerin des Ordens, Katharina Kasper, die Niederlassung. Seit 1893 besteht hier die sog. „Diözesan-Idioten-Anstalt“. Hier werden Kinder mit geistigen und körperlichen Einschränkungen betreut. Leiter ist der Priester Matthäus Müller, der sich auch für den Zusammenschlus aller Caritasgemeinschaften zu einem einheitlichen Verband in Deutschland einsetzt. Zur Einrichtung gehören eine Krankenambulanz, ein Kindergarten, ein Bildungs- und Pflegeheim und eine Heim-, Berufs-, Sonderschule.

1932 kauft das Bistum Limburg das ehemalige Kloster Nothgottes für das St. Vincenzstift in Rüdesheim-Aulhausen. Zwischen 1932 und 1938 betreuen hier die Dernbacher Schwestern behinderte Kinder in der Einrichtung mit 490 Betten (Belegung 485). 36 Schwestern arbeiten als Lehrerinnen, Kindergärtnerinnen, in Betreuung, Pflege und in der Hauswirtschaft. 1937 erzwingt die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt die Übernahme der Einrichtung St.Vinzenstift und verlegt die Bewohner in staatliche Anstalten; die meisten kommen nach Hadamar, wo sie ermordet werden. Die Heimleitung versucht die Eltern zu warnen, sodass einige ihre Kinder zu Besuch mit nach Hause nehmen und so retten können. Das Vinzenz-Stift wird 1938 durch den NSV beschlagnahmt, die Schwestern entlassen und ein NSV-Erholungsheim eingerichtet.

Nach dem Krieg wird das Haus am 20.09.1945 durch den Orden wieder eröffnet. Laut Schematismus des Bistums Limburg 1969 arbeiten 25 Schwestern im Bildungsheim.

Gründungsjahr:

1856

Besitz

Niederlassungen:

Weitere Niederlassungen in Rüdesheim sind das Marienhaus (01.05.1856 bis 16.03.1963) und das St.Josef-Krankenhaus (03.09.1902 bis 30.09.1982) in der Eibinger Straße 9. Im Marienhaus eröffnen die Dernbacher Schwestern eine Krankenambulanz mit Pflegebetten. Das Haus wird von den Eheleuten Reichert aus Rüdesheim der Pfarrgemeinde zur Verfügung gestellt. Die Gründerin des Ordens hält sich 1879 in Rüsselsheim eine längere Zeit auf (Visitation und Krankheit).

1902 wird das St.Josefs Krankenhaus neu errichtet und bis 1982 durch die Dernbacher Schwestern betreut. Im Schematismus des Bistum Limburg werden für 1936 zwei Schwestern gennat, die im Krankenhaus und im Kindergarten arbeiten; laut Bistum Limburg, Schematismus sind 1969 einundzwanzig Schwestern im St.Josef-Krankenhaus tätig.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Arme Dienstmägde Jesu Christi in Rüdesheim-Aulhausen, Gemeinde Rüdesheim am Rhein“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/14643> (Stand: 30.6.2021)
Indizes

Personen:

Kasper, Katharina

Müller, Matthäus

Sachbegriffe: