Hessische Biografie
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GND-Nummer
124340547
Hilpert, Werner [ID = 6029]
- * 17.1.1897 Leipzig, † 24.2.1957 Oberursel, katholisch
Dr. phil. – Jurist, Politiker, Minister, Abgeordneter - Wirken ↑
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Werdegang:
- Besuch der Höheren Bürgerschule und des Nikolaigymnasiums in Leipzig
- Studium der Nationalökonomie und der Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig
- 1916-1918 Soldat im Ersten Weltkrieg
- Wiederaufnahme des Studiums
- Juli 1920 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Leipzig
- Volontär in der Sächsischen Staatsbank, danach Syndikus des Leipziger Verbands des Einzelhandels
- 1922-1932 zusätzlich Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer des Verbands deutscher Linoleumhändler
- 1928 Mitglied des Sächsischen Disziplinarhofes
- 1926-1933 Stadtverordneter in Leipzig (Zentrumspartei)
- 1932-1933 Landesvorsitzender der Zentrumspartei in Sachsen
- 1932-1937 Vorsitzender der Katholischen Aktion in Sachsen
- 1933 nach Verlust aller Funktionen Tätigkeit als Wirtschafts- und Steuerberater
- 1933-1937 Vorsitzender der Katholischen Aktion in Sachsen
- Gegnerschaft zum Nationalsozialismus, mit Carl Goerdeler Berater und Bevollmächtigter jüdischer Bürger bei „Arisierungen“
- nach der Reichspogromnacht vom November 1938 5 ½ Jahre im Konzentrationslager Buchenwald
- nach der Befreiung auf Drängen der US-Besatzungsmacht in Thüringen Umzug nach Frankfurt am Main, dort Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Frankfurt
- Spätsommer 1945 Mitbegründer der CDU in Frankfurt am Main und bis 1952 erster Landesvorsitzender der hessischen CDU
- 1.11.1945-5.1.1947 Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Hessen und Minister ohne Ressort
- 26.2.-14.7.1946 von Ministerpräsident Geiler mit dessen ständiger Vertretung im Vorsitz des Beratenden Landesausschusses für Groß-Hessen beauftragt
- 15.7.–5.8.1946 Mitglied der Verfassungberatenden Landesversammlung Groß-Hessen
- 1.10.1946-5.1.1947 Hessischer Minister für Wirtschaft und Verkehr
- 1.12.1946-7.1.1947 (über den Kreiswahlvorschlag des Wahlkreises XIV, Mandatsniederlegung, Nachfolger: Joseph Wagenbach) und 1.12.1950-17.7.1952 (Mandatsniederlegung, Nachfolger: Eduard Trabert) Mitglied des Hessischen Landtags, dort 1.12.1950-17.7.1952 Vorsitzender der CDU-Fraktion
- 6.1.1947-9.1.1951 Hessischer Minister für Finanzen, zugleich stellvertretender Ministerpräsident
- 1947 Vorsitzender des Finanzausschusses im Länderrat
- 7.9.-10.10.1949 Mitglied des Deutschen Bundestags (Landesliste)
- 1952-1957 Präsident und Finanzdirektor der Deutschen Bundesbahn
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Funktion:
- Groß-Hessen, stellvertretender Ministerpräsident, 1945-1947
- Groß-Hessen, Verfassungberatende Landesversammlung, Mitglied (CDU), 1946
- Groß-Hessen, Ministerium für Wirtschaft und Verkehr, Minister, 1946-1947
- Hessen, 01. Landtag, Mitglied (CDU), 1946-1947
- Hessen, Ministerium der Finanzen, Minister, 1947-1951
- Hessen, stellvertretender Ministerpräsident, 1947-1951
- Deutschland, Bundesrepublik, Bundestag, Mitglied (CDU), 1949
- Deutschland, Bundesrepublik, Bundesrat, stellvertretendes Mitglied, 1949
- Deutschland, Bundesrepublik, Bundesrat, Mitglied, 1949-1951
- Hessen, 02. Landtag, Mitglied (CDU), 1950-1952
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Werke:
- Fürstliche Kapitalisten des 16. Jahrhunderts Untersuchungen über die kapitalistische Betätigung deutscher Fürsten im 16. Jahrhundert (Diss. phil. 1920)
- Die hessische Glasindustrie – ein Beispiel für die wirtschaftliche Eingliederung von Flüchtlingsbetrieben (1955)
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Lebensorte:
- Leipzig; Frankfurt am Main
- Familie ↑
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Vater:
Hilpert, Johann Baptist, Kupferstecher, später Abteilungsleiter bei Giesecke & Devrient
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Mutter:
Rabe, Martha
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Kirschner, Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“, Wiesbaden 2013, S. 59
- Sabine Pappert, Werner Hilpert – Politiker in Hessen 1945 bis 1952. Vorkämpfer für eine christlich-soziale Demokratie Wiesbaden 2003
- Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002, Bd. 1, München 2002, S. 342 f.
- Walter Mühlhausen, Werner Hilpert (1897–1957), in: Bernd Heidenreich/ders. (Hrsg.), Einheit und Freiheit. Hessische Persönlichkeiten und der Weg zur Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden 2000, S. 245-271
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 187
- Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., Wiesbaden 1992, S. 328, Nr. 1833
- Lengemann, Das Hessen-Parlament 1946–1986, Frankfurt am Main 1986, S. 282 f.
- Becker, Hessischer Landtag 1946–1954, Wiesbaden 1978, S. 43
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Bildquelle:
Hessen. 60 Jahre Demokratie, S. 77 (Ausschnitt)
- Zitierweise ↑
- „Hilpert, Werner“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/124340547> (Stand: 17.1.2025)