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Hessische Biografie

Portrait

Karl Vetter
(1895–1964)

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GND-Nummer

124979157

Vetter, Karl [ID = 23410]

* 15.4.1895 Todtnau (Baden), † 14.1.1964 Bahia Blanca (Argentinien), evangelisch
Landwirt, Parlamentarier
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Besuch der Volks- und Realschule bis zur Untersekundareife, 1910 Einjährig-Freiwilligen-Examen an einer Realschule
  • 1910-1912 landwirtschaftlicher Lehrling in Wanfried und Wilhelmshöhe, Lehrlingsprüfung der DLG
  • 1912-1914 landwirtschaftlicher Beamter und Verwalter auf verschieden Gütern
  • 10.8.1914-8.12.1918 Kriegsfreiwilliger beim Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 2, Oberleutnant der Reserve bei der Nachrichten-Abteilung 23 in Potsdam
  • 1919-1923 selbständiger Landwirt in der Schweiz
  • ab 1923 selbständiger Landwirt in Wanfried
  • 1925 aktiv im Jungdeutschen Orden
  • seit 1929 Mitglied der NSDAP, seit 1.12.1929 Mitglied der SA
  • seit 1930 landwirtschaftlicher Kreis- und später Abschnittsfachberater im Agrarpolitischen Amt der NSDAP
  • seit 1931/32 Kreisleiter der NSDAP des Kreises Eschwege ehrenhalber
  • Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer Kassel
  • 1932-1933 Mitglied des Preußischen Landtages für den Wahlkreis 19: Hessen-Nassau (NSDAP)
  • November 1933-1945 Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis 19: Hessen-Nassau (NSDAP)
  • 1933 Mitglied des Kreisausschusses Eschwege, des Magistrats von Wanfried und kommissarischer Bürgermeister der Stadt Wanfried
  • Leiter und Kreisbeauftragter der Reichsstelle für Eier
  • Vizepräsident des Landeshandelsbundes (bis zur Eingliederung in den Reichsnährstand)
  • 9.6.1933-1945 Gründer und Präsident des Reichsverbands Deutscher Kleintierzüchter
  • 13.7.1933-13.9.1934 Landesobmann der Landesbauernschaft Kurhessen
  • 18.10.1933-5.6.1935 Reichshauptabteilungsleiter IV (Landhandel, Be- und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse) im Reichsnährstand, und seit November 1934 kommissarischer Leiter der Reichshauptabteilung III (‚Genossenschaften‘) des Reichsnährstandes, [bis Juni 1935] nach Zusammenlegung der Reichshauptabteilungen III und IV sowie sämtlicher Marktverbände Leiter der neuen Reichshauptabteilung III (‚Der Markt‘) des Reichsnährstandes, 5.6.1935-27.2.1937 Generalinspekteur des Reichsnährstands
  • 23.10.1933 SA Sturmführer z. b. V. beim Stab des SA-Gruppenreiterführers Berlin-Brandenburg
  • Mitglied des Deutschen Bauernrats (seit 1935 Reichsbauernrat)
  • Kreisleiter der NSDAP e. h.
  • seit 14.4.1934 Allgemeine SS, 7.6.1934 SS-Anwärter, 24.9.1934 SS-Mann, 20.11.1934 SS-Obersturmführer, 17.4.1935 SS-Hauptsturmführer, 10.12.1935 SS-Sturmbannführer, 17.4.1936 ehrenamtlicher SS-Führer z. b. V. in der Stabskanzlei des RuSHA, 23.4.1936 SS-Obersturmbannführer, 5.6.1936 SS-Standartenführer
  • 23.7.1934-5.6.1935 Vorsitzender der Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft
  • 11.10.1934-17.4.1935 Stellvertreter des Reichskommissars für die Vieh-, Milch- und Fettwirtschaft
  • 20.4.1935-14.5.1936 Chef der Abteilung V/A des Rasseamts im RuSHA
  • 1935 Geschäftsführender Präsident des IV. Welt-Geflügelkongresses
  • 1936 Oberleutnant d. R. (bei der Nachrichtenabteilung 23), 1.12.1938 Hauptmann der Reserve
  • Vorsitzender des Beirats der Reichsforschungsanstalt für Kleintierzucht in Celle
  • 17.12.1936 Beauftragter für die ‚Durchführung der von der Geschäftsgruppe Ernährung im Rahmen des Vierjahresplans vorgesehenen Aufgabe auf dem Gebiete der Kleintierzucht und Kleintierhaltung‘, 10.3.1937 Leiter des Unterausschusses für Kleintierzucht beim Arbeitsausschuss für Erzeugungsordnung, seit 18.6.1937 Sonderbeauftragter des Reichs- und Preußischen Ministers für Ernährung und Landwirtschaft für die Kleintierzucht und -haltung im Vierjahresplan
  • Ratsherr von Wanfried
  • Mitglied des Werberats der Deutschen Wirtschaft; Mitglied des Verwaltungsrats der Rentenbank-Kreditanstalt und der Deutschen Rentenbank
  • 28.7.-7.8.1939 Delegierter (Vertreter der Reichsregierung) beim VII. Weltgeflügelkongress in Cleveland/Ohio (USA)
  • 26.8.1939 als Kompaniechef zur Wehrmacht einberufen
  • 1.1.1940 auf Antrag des Reichsernährungsministeriums auf die Dauer von drei Monaten vom Militärdienst beurlaubt
  • 1.1.1940-1945 Erstes Vorstandsmitglied (Leiter) der Reichsstelle für Eier als Überwachungsstelle
  • 13.1.1941 erneute Einberufung zur Wehrmacht
  • 1941 Kriegsverwaltungsabteilungschef
  • November 1942 in Stalingrad erkrankt und Einlieferung in das Reserve-Lazarett Eschwege
  • 1943 Major der Reserve
  • im Entnazifizierungsverfahren Einstufung als Belasteter II, 10.7.1948 Entlassung aus dem Internierungslager Darmstadt

Funktion:

  • Preußen, Landtag, Mitglied (NSDAP), 1932-1933
  • Deutschland, Reichstag, Mitglied (NSDAP), 1933-1945
Familie

Vater:

Vetter, Chr., Fabrikant, evangelisch

Mutter:

Meyer, J., katholisch

Partner:

  • Jacobi, Else, (1919)

Verwandte:

  • Vetter, Hans-Kurt <Sohn>, 1948 Auswanderung nach Argentinien
  • Vetter, Jochen <Sohn>, 1949 Auswanderung nach Argentinien
  • Vetter, Dieter <Sohn>, 1951 Auswanderung nach Argentinien
Nachweise

Quellen:

Literatur:

Zitierweise
„Vetter, Karl“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/124979157> (Stand: 28.11.2023)