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Hessische Biografie

Portrait

Robert Ley
(1890–1945)

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Ley, Robert [ID = 23245]

* 15.2.1890 Niederbreidenbach, † 25.10.1945 Nürnberg, evangelisch; gottgläubig
Dr. phil. – Pädagoge, Minister, Parlamentarier
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 29.3.1898 Einschulung in die Dorfschule in Grunewald
  • 20.6.1903 Wechsel zur Realschule in Ruppichteroth/Waldbröl, Oberrealschule in Elberfeld und in Gummersbach, Abitur
  • elf Semester Studium der (Nahrungsmittel-)Chemie an den Universitäten Jena, Bonn und Münster
  • 6.8.1914 Kriegsfreiwilliger, 1917 Ausbildung zum Flieger, schwere Verwundung
  • 1917-1920 nach Abschuss in französischer Gefangenschaft
  • 1920 Beendigung des Studiums in Münster, Abschluss als staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker und Promotion zum Dr. phil. als Nahrungsmittelchemiker
  • Tätigkeit als Assistent des Nahrungsmittelamtes Münster
  • 1921-1.1.1928 Chemiker bei der Bayer AG in Leverkusen (seit 1925 Teil der IG Farbenindustrie AG), Kündigung
  • Mitglied im Aufsichtsrat der IG Farbenindustrie AG
  • 1924 Kontakte zur (illegalen) Kölner NSDAP unter Josef Grohé
  • März 1924 Eintritt in die Nationalsozialistische Freiheitsbewegung, deren Gauleiter
  • März 1925 NSDAP-Mitglied (Nr. 18441)
  • 1925 zusammen mit Josef Grohé Gründung und Herausgabe des „Westdeutschen Beobachters“ in Köln
  • Juli 1925-Mai 1931 Gauleiter Rheinland-Süd als Nachfolger von Heinrich Haake, 29.9.1928 Ernennung zum Gauleiter des Gaues Rheinland
  • 1928-14.10.1930 Mitglied des Preußischen Landtages für den Wahlkreis 19: Hessen-Nassau (NSDAP)
  • 1928 hauptamtlicher Gau-Organisationsleiter der NSDAP im Gau Köln-Aachen
  • in den folgenden Jahren mehrmalige Verhaftungen und verschiedene Gefängnisstrafen wegen seiner politischen Aktivitäten
  • 1.4.1929 Gründer der Zeitung „Oberbergischer Bote“ in Gummersbach
  • September 1930-November 1933 Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis 20: Köln-Aachen (NSDAP)
  • 21.10.1931 Ernennung zum Reichsorganisationsinspekteur in der Reichsinspektion II der Reichsleitung der NSDAP
  • 1931-1932 Stellvertreter von Reichsorganisationsleiter Gregor Strasser, nach dessen Entmachtung 1932 am 9.12.1932 Ernennung zum Reichsorganisationsleiter, vereinheitlichte die Organisationsstruktur der NSDAP und der NS-Betriebszellenorganisation, 10.11.1934 weiterhin Reichsorganisationsleiter (Reichsleiter) der NSDAP
  • 14.12.1932 Ernennung zum NSDAP-Amtsleiter
  • 15.12.1932 Nachfolger Gregor Strassers als Stabsleiter des Führers in der Obersten Heeresleitung der Politischen Organisation
  • März (September) 1933 Ernennung zum Preußischen Staatsrat und zum Präsidenten des Preußischen Staatsrates
  • März 1933 Ernennung durch Adolf Hitler zum Leiter des Aktionskomitees zum Schutz der deutschen Arbeit, mit dem Ley am 2.5.1933 die Gewerkschaften zerschlug und an ihre Stelle die Deutsche Arbeitsfront (DAF) setzte
  • Mai 1933-1945 Leiter der Deutschen Arbeitsfront
  • seit Oktober 1933 Mitglied der Akademie für Deutsches Recht
  • November 1933-1945 Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis 20: Köln-Aachen (NSDAP)
  • Dezember 1933 Mitglied des Ältestenrates des Deutschen Reichstages
  • 27.11.1933 Gründung der Freizeitorganisation „Kraft durch Freude“ und deren Amt „Schönheit der Arbeit“, Gründung der sogenannten Ordensburgen und der Adolf-Hitler-Schulen
  • Mitglied des Generalrats der Wirtschaft und seit April 1936 Mitglied des Reichskultursenats
  • 30.1.1937 SA-Obergruppenführer, NSFK-Gruppenführer
  • November 1940 Reichskommissar für den sozialen Wohnungsbau, 23.10.1942 Reichswohnungskommissar, Organisation des gesamten staatlichen Wohnungsbaus
  • Errichtung und Organisation der Parteiführer-Nachwuchs-Schulen
  • Generalarbeitsführer
  • 19.3.1945 Befürworter neben Martin Bormann und Joseph Goebbels von Hitlers Zerstörungsbefehl „Verbrannte Erde“ für das vom Feind bedrohte Reichsgebiet in den letzten Tagen des Krieges Bildung und Leitung des ‚Freikorps Adolf Hitler‘ (Zusammenfassung der Aktivisten der Partei zu Panzerbekämpfungsverbänden; ausgerüstet mit Panzerfaust und Sturmgewehr)
  • im Mai 1945 beim Versuch der Flucht über die Berge unter fremdem Namen Verhaftung durch US-Truppen bei Berchtesgaden
  • Angeklagter im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess
  • 24.10.1945 Suizid vor Beginn des Nürnberger Prozesses

Funktion:

  • Preußen, Landtag, Mitglied (NSDAP), 1928-1930

Werke:

Familie

Vater:

Ley, Friedrich, Bauer

Mutter:

Wahl, Emilie, Tochter eines Gerbers

Partner:

  • Schmidt, Elisabeth, geschieden ca. 1933
  • Spilcker, Inga, † 1942
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Ley, Robert“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118728016> (Stand: 28.11.2023)