Hessische Biografie
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GND-Nummer
116277750
Potthoff, Heinz [ID = 21711]
- * 9.5.1875 Bielefeld, † 4.3.1945 Berlin, evangelisch
Dr. phil. – Jurist, Schriftsteller, Parlamentarier - Wirken ↑
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Werdegang:
- Besuch das Realgymnasiums in Bielefeld, 1893 Reifeprüfung
- 1893-1895 kaufmännische Ausbildung in Barmen (Litzenfabrik)
- Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger, zuletzt Leutnant der Reserve
- ab 1895 Studium der Staats- und Rechtswissenschaften an den Universitäten München (Burschenschaft Rhenania), Leipzig und Berlin
- 1900 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Leipzig
- 1901-1905 Geschäftsführer des Handelsvertragsvereins in Berlin, zugleich Herausgeber der „Volkswirtschaftlichen Blätter“
- Juni 1903-Januar 1912 Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis Waldeck-Pyrmont (Freisinnige Vereinigung, ab 1910 Fortschrittliche Volkspartei), verzichtete 1912 aus beruflichen Gründen auf eine erneute Kandidatur
- 1906-1909 Syndikus des Deutschen Werkmeisterverbandes in Düsseldorf
- 1913 erfolglose Kandidatur für das Preußische Abgeordnetenhaus
- ab 1914 Redakteur, später Mitherausgeber von „Arbeitsrecht“ (Zeitschrift für das gesamte Dienstrecht der Arbeiter, Angestellten und Beamten)
- Juni 1918-Juni 1920 Referent für Arbeitsrecht im bayerischen Staatsministerium für Soziale Fürsorge
- anschließend politischer Publizist in München
- 1919-1930 Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei, danach Wechsel zur SPD
- 1928-1933 Referent (Regierungsrat) im Reichsarbeitsministerium
- ab 1933 Schriftsteller in Berlin
- kam im Frühjahr 1945 beim Kampf um Berlin ums Leben
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Funktion:
- Deutschland, Reichstag, Mitglied, 1903-1912
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Werke:
- Die Leinen- und Wäsche-Industrie (1901)
- Handelspolitik und Wehrkraft (1902)
- Die Organisation des Privatbeamtenstandes. Die staatliche Pensions- und Hinterbliebenen-Versicherung der Privatangestellten. Die Statistik der Privatangestellten (1904)
- Die Vertretung der Angestellten in Arbeitskammer (1906)
- Privatangestellte und Arbeitsrecht (1912)
- Die Entwicklung der Reichsverfassung auf das Arbeitsrecht (1925)
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Lebensorte:
- Bielefeld; Barmen; München
- Familie ↑
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Vater:
Potthoff, Hermann, Fabrikant
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Neue deutsche Biographie, Bd. 20, Berlin 2001, S. 662 f. (Thilo Ramm)
- Marie Louise Seelig, Heinz Potthoff (1875-1945). Arbeitsrecht als volkswirtschaftliches und sozialpolitisches Gestaltungsinstrument, Berlin 2008
- Haunfelder, Die liberalen Abgeordneten des Deutschen Reichstags 1871–1918. Ein biographisches Handbuch, Münster 2004, S. 321 f.
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 1, Marburg 1989, S. 1042
- Zitierweise ↑
- „Potthoff, Heinz“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/116277750> (Stand: 25.4.2024)