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Hessische Biografie

Portrait

Samson Raphael Hirsch
(1808–1888)

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Hirsch, Samson Raphael [ID = 18414]

* 20.6.1808 Hamburg, † 31.12.1888 Frankfurt am Main, Begräbnisort: Frankfurt am Main jüdischer Friedhof Rat-Beil-Straße, am 1.1.1889, jüdisch
Rabbiner
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Hirsh, Shimshon Refaʾel
  • Hîrš, Šimšôn Refāʾēl
  • Rashar Hirsch

Pseudonym(e):

Ben-Usiel

Wirken

Werdegang:

  • Führer der neoorthodoxen Richtung in Deutschland
  • aus deutsch-jüdischer Familie aus Hamburg stammend
  • Grundausbildung unter Chacham Isaak Bernays aus Mainz
  • einjährige Lehrtätigkeit in einem Hamburger Geschäft
  • 1828 Besuch der Jeschiwa des Rabbi Jakob Ettlinger in Mannheim, während der Reise nach Mannheim zwölftägiger Aufenthalt in Frankfurt am Main, Tischeinladung von Baron Amschel Mayer von Rothschild ebd.
  • 1829-1830 Studium der Philosophie an der Universität Bonn, freundschaftliche Beziehung zu Abraham Geiger (1810-1874)
  • 1830 Empfehlung von Hirsch für das Amt des Landesrabbiners durch Rothschild, Übernahme des Landesrabbinats in Oldenburg
  • 1841 Übersiedlung nach Emden, Übernahme der Landesrabbinerbezirke von Aurich und Osnabrück
  • ab 30.6.1847 Oberlandesrabbiner von Österreichisch-Schlesien und Mähren
  • 1848-1849 gewählter Vertreter des Kremsierer Landtages in Mähren
  • 1851 Ruf der orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main (IRG)
  • 1853 Gründer und erster Direktor der Realschule der IRG
  • ab 1854 Herausgeber der Zeitschrift 'Jeschurun'
  • 1859 Reden anlässlich der Schillerfeier
  • 1886 Gründung der 'Freien Vereinigung für die Interessen des orthodoxen Judentums'
  • Begräbnis am 1.1.1889, Teilnahme von 12 000-15 000 Menschen, u. a. Dr. Markus Horovitz (1844-1910) (konservativ) und Dr. Rudolf Plaut (1843-1914) (liberal), Bestattung im Friedhof der Israelitischen Religionsgesellschaft in der Rat-Beil-Straße

Studium:

  • 1829-1830 Studium der Philosophie an der Universität Bonn

Netzwerk:

  • Bernays, Isaak <Lehrer>, GND, geboren Weisenau 29.9.1792, gestorben Hamburg 1.5.1849, Rabbiner

Werke:

  • Neunzehn Briefe über Judenthum, Altona 1836
  • Choreb: Versuche über Israel's Pflichten in der Zerstreuung, Frankfurt am Main 1889
  • Der Pentateuch, übersetzt und erläutert, 1867-1878
  • Über die Beziehung des Talmud zum Judentum, 1884
  • Die Psalmen. Übersetzung und Erklärung, 1882
  • Die Religion im Bunde mit dem Fortschritt, 1854
  • Der Austritt aus der Gemeinde, 1876
  • Gesammelte Schriften, 6 Bde., Frankfurt am Main 1902-1912

Lebensorte:

  • Hamburg; Mannheim; Frankfurt am Main; Bonn; Oldenburg; Emden; Mähren
Familie

Vater:

Hirsch, Raphael, 1777–1857, Kaufmann, Tora-Gelehrter in Hamburg, Sohn des Menachem Mendel Frankfurter, GND, 1742–1823, Rabbinatsvorsitzender in Altona, Schüler des Rabbi Jonathan Eybeschütz, GND, Gründer der Talmud-Tora-Schule in Hamburg, und der Zippora Lea Salomon

Partner:

  • Jüdel, Johanna, gest. 1882, Mutter von 11 Kindern, Eheschließung 1832

Verwandte:

  • Frankfurter, Mendel <Ururgroßvater>, ursprünglich Rabbi Menachem Mendel Spiro genannt, 1690 Übersiedlung von Frankfurt nach Hamburg
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hirsch, Samson Raphael“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118774522> (Stand: 28.11.2023)