Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- 5414 Mengerskirchen
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- Herzogtum Nassau 1819 – 14. Weilburg Mehrenberg
- Ortskennziffer
- 53301105002
Weitere Informationen
Burg Eigenberg
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409 m über NN
Gemarkung Winkels, Gemeinde Mengerskirchen, Landkreis Limburg-Weilburg Nordwestlich über dem Dorf Winkel liegt die Burgruine von Eigenberg. Die Anlage weist heute noch Graben und Wälle auf. Heute erhalten ist die Ringmauer mit Schießscharten, der untere Teil des Burgfrieds und Reste eines Rundturms.
- Basisdaten ↑
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Historische Namensformen:
- Meinenburg
- Maienburg
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- Burg Eigenberg (keine originale Quellenbezeichnung) (1331) [HHStAW Bestand 170 I Nr. U 206],
- Maienburg (keine originale Quellenbezeichnung) (1583) [HHStAW Bestand 170 I Nr. 4933],
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Lagebezug:
Eigenberg liegt 20 km nordöstlich von Limburg.
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Lage:
Die Ruine liegt 1,5 km südöstlich von Mengerskirchen auf einer bewaldeten Bergkuppe.
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Im Jahr 1303 gelangte der Besitz um Eigenberg an Johann, der die Linie Nassau-Dillenburg begründete. Da er seinen Besitz sichern wollte, baute er die Burgen Löhnberg und Eigenberg und erbat von Friedrich III. Stadtrechte für Beilstein, Mengerskirchen und Heimau. Am 3. Februar 1331 belehnte Graf Otto von Nassau-Dillenburg Ludwig von Mudersbach und dessen Söhne Johann und Wigang mit Burg Eigenberg. Die Herren von Mudersbach stammten aus der Nähe um den Hohensolms und waren vermutlich Ministeriale der Herren von Beilstein-Greifenstein. Die Burg war dem Haus Nassau offen zu halten. 1470 wurde unter den Ganerben Daniel, Friedrich, Johann, Ludwig und Daniel von Mudersbach ein Burgfrieden geschlossen. 1550 sicherte Wilhelm von Mudersbach seiner Ehefrau Anna von Stockkeim die Burg als Witwensitz. Sein Vetter, Wolf von Mudersbach zwang Anna von Stockheim, die Burg 1564 zu verlassen, da sie sich nicht an gemeinsamen Erhaltungsmaßnahmen der Burg beteiligen wollte. Die Burg verblieb als Lehen der Grafen von Nassau im Besitz der Herren von Mudersbach, bis sie 1600 mit dem Aussterben der Linie von Mudersbach mit Daniel III. von Mudersbach als heimgefallenes Lehen von Graf Georg von Nassau-Dillenburg eingezogen wurde. Zu diesem Zeitpunkt galt die Burg als verfallen. 1608 und 1612 ist die Burg als Pfandbesitz von Burkhard und Hermann von Waldmannshausen nachweisbar. Im Jahr 1609 fanden Renovierungsarbeiten statt, 1632 stürzte der Hauptturm der Burg ein. 1631 verkauften die Erben der Herren von Waldmannshausen, Johann Wilhelm von Schnellenberg und Heinrich Philipp Vogt von Elspe sowie Georg von Waldmannshausen die Burg mit ihren Besitzungen an Graf Johann Ludwig von Nassau-Hadamar.
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Laufzeit:
Anfang 14. Jahrhundert–
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Abgang:
Mit dem Zerfall des Bergfrieds im Jahre 1632 war die Burg völlig ruinös. In der Folgezeit teilweise zur Steingewinnung abgetragen.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Zwischen 1303 und 1307 unter Graf Johann von Nassau-Dillenburg erbaut. 1609 erfolgten unter den Herren von Waldmannshausen Instandsetzungen an der Burg. 1632 stürzte der Bergfried ein.
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Baubeschreibung:
Den Norden der langgezogenen Burganlage bildet der runde Bergfried mit drei eingestellten kleinen Rundtürmen von 4 m Durchmesser an der Nord-, Ost-, und Westseite. Der Bergfried hat einen Durchmesser von 9 m bei einer Mauerstärke von 2,5 m. An den westlichen Rundturm des Bergfrieds schließt sich die Ringmauer an, die nach wenigen Metern im stumpfen Winkel nach Süden biegt und nach 36 m Längean einen runden Flankierungsturm in der Südwestecke der Burganlage abschließt. Vier längliche Schießschlitze durchbrechen die Ringmauer. Der Flankierungsturm hat einen Durchmesser von ca. 6 m und eine Mauerstärke von 1,6 m und sollte eine Bestreichung des westlichen Ringmauerabschnitts ermöglichen. Die Ringmauer im östlichen Burgbereich hat sich kaum erhalten, das gesamte Burgplateau war jedoch von der Ringmauer umgeben. Unweit südwestlich des Bergfrieds lag ein Brunnen bzw. eine Zisterne. Nach Friedhoff lag das Haupttor wohl im Südosten der Burganlage. Die Burg war durch zwei Wälle und zwei Gräben umfasst.
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Erhaltungszustand:
Reste des Bergfrieds sind Höhe erhalten, genauso wie die Ringmauer und der Rundturms im Südwesten der Anlage.
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Denkmaltopographie:
DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Höhenburg
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Rechtstyp:
Lehensburg; Ganerbenburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 973,
- Denkmaltopographie Limburg-Weilburg II, S. 500,
- Vogel, Beschreibung des Herzogtums Nassau, S. 813,
- Luthmer, Bau- und Kunstdenkmäler des Lahngebiets 3, S. 39-41,
- Knappe, Burgen, S. 426f.,
- Kleinfeldt/Weirich, Kirchenorganisation, S. 200,
- Fay, Mengerskirchen,
- Friedhoff, Burg Eigenberg,
- Hörpel, Der Eigenberg, in: Heimatland (Weilburg) 2 (1923), Nr. 6,
- Zitierweise ↑
- „Burg Eigenberg, Gemeinde Mengerskirchen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/8865> (Stand: 23.11.2016)