Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Ortskennziffer
- 63501601003
Weitere Informationen
LAGIS
Haus Sand
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312 m über NN
Gemarkung Dalwigksthal, Gemeinde Lichtenfels, Landkreis Waldeck-Frankenberg Der Sandhof trug ursprünglich den Namen Neu Lichtenfels und war genauso wie die Burg Lichtenfels im Besitz der Familie von Dalwigk. Die ursprüngliche Wasserburg wurde 1744 bei einem Brand größtenteils zerstört, lediglich ein Mauerrest und ein kleiner Rundturm blieben erhalten. Daraufhin entstand die noch heute existierende barocke Hofanlage. Das schlichte Herrenhaus hatte der Architekt Julius Ludwig Rothweil entworfen. Haus Sand ist heute in Privatbesitz.
- Basisdaten ↑
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Weitere Namen:
- Neu Lichtenfels
- Schloss Sand, Sandhof
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Ortstyp:
Schloss; Herrenhaus
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Bezeichnung der Siedlung:
- Newen-Lichtenfelß (1574) [Dalwigk, Burg Lichtenfels, S. 24]
- Hof Sand (1637) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 115/04 Nr. Sachsenberg 320]
- Meier Hof Sant (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
- dem Dalwigkschen Hause bei Sand (1721) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 340 von Dalwigk-Lichtenfels-Sand Nr. P II 3]
- auf den Dalwigk'schen Häusern Sand und Lichtenfels (1724-1752,1794-1804) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 121 Nr. 5083]
- Sand (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
- auf dem Hause Sand (1739) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 123 Nr. 778]
- Schloß Sand [1750-1800] [Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 340 von Dalwigk-Lichtenfels-Sand Nr. P II 6]
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Lagebezug:
etwa 10 km nördlich von Frankenberg (Eder)
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Lage:
Haus Sand liegt am Fuße des Eisenbergs am rechten Ufer der Orke, Dalwigksthal, Sandhof 2/4.
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Haus Sand entstand 1555 als Wasserschloss unterhalb der Burg Lichtenfels und trug zunächst den Namen „Neu-Lichtenfels“, später dann „Haus Sand“. Bauherr war Franz von Dalwigk, Begründer der Nebenlinie von Dalwigk zu Sand. Am 1. Januar 1744 zerstörte ein Großbrand die Burganlage. In den darauffolgenden Jahren ließ die Familie Dalwigk-Sand das erhaltene Schloss mit den Wirtschaftsgebäuden errichten. Neben Burg Lichtenfels und Haus Sand besaß die Familie von Dalwigk im heutigen Dalwigsthal noch die jüngeren Herrensitze Haus Kampf und Haus Hohencampf.
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Ersterwähnung:
1555
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Laufzeit:
Mitte 16. Jahrhundert–
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Besitzgeschichte:
Haus Sand war im Besitz der Familie von Dalwigk-Sand, die 1776 in männlicher Linie ausstarb. Das Schloss fiel danach an die Lichtenfelser Hauptlinie der Herren von Dalwigk, in deren Besitz es bis 1935 blieb. 1935 erwarb der Landwirt Haberland Haus Sand, es ist seitdem in Privatbesitz.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Franz von Dalwigk ließ 1555 die Wasserburg Haus Sand errichten. Nach dem Brand von 1744 beauftragte die Familie von Dalwigk-Sand den Architekten Julius Ludwig Rothweil mit dem Neubau des Herrenhauses. Die Wirtschaftsbauten wurden um 1720 errichtet.
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Baubeschreibung:
Hof Sand ist eine nach Westen hin offene barocke Dreiflügelanlage. An der Nordseite hat sich eine Mauer der alten Wasserburg erhalten, an der Nordwestecke ein Torhaus aus einem eingeschossigen Rechteckbau und einem zweigeschossigen Rundturm mit mehreren Schießscharten. An der westlichen Schmalseite des Südflügels erhebt sich als Pavillon das Herrenhaus, ein zweigeschossiger Massivbau mit Mansarddach. Sein Eingang, ein schlichtes Rechteckportal an der Westseite, wird von einem leicht hervortretenden Mittelrisalit betont. Wirtschaftsgebäude bilden die Süd-, Ost- und Nordseite der Hofanlage. Die unverputzten Sandsteinbauten aus Bruchstein sind zweigeschossig. Über dem Außenportal des Ostflügels trägt der Sturz eines Rechteckfensters die Inschrift „AO 1720“.
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Erhaltungszustand:
Von der alten Burg ist nur ein Turm mit Wächterhaus sowie ein Mauerrest an der Nordseite der Anlage erhalten. In ihrer äußeren Form entsprechen die Gebäude der Hofanlage weitgehend dem Erscheinungsbild Mitte des 18. Jahrhunderts.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Niederungsburg; Wasserburg; Herrenhaus
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Rechtstyp:
Herrenhaus
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Funktionstyp:
Wohnsitz
- Nachweise ↑
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Quellen:
- von Dalwigk-Lichtenfels-Sand [ehemals X 5 von Dalwigk-Lichtenfels-Sand] (1418-1768), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk. 112
- Familien- und Gutsarchiv v. Dalwigk-Lichtenfels-Sand (15.-20. Jahrhundert), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 340 von Dalwigk-Lichtenfels-Sand
- Familienarchiv v. Dalwigk-Lichtenfels-Sand (1919-1926, 1942-1968, 1983), Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 156 e Nr. 4158
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Literatur:
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 124, 132
- Römer, Dorf und Burg, S. 25 f.
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 3, S. 41 ff. (online)
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen I, S. 157
- Friedrich von Dalwigk, Burg Lichtenfels in Waldeck, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 3 (1903), S. 1-25
- Zitierweise ↑
- „Haus Sand, Gemeinde Lichtenfels“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/1807> (Stand: 1.10.2018)