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Hessische Biografie

Portrait

Erwin Stein
(1903–1992)

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Stein, Erwin [ID = 7861]

* 7.3.1903 Grünberg, † 15.8.1992 Annerod, Begräbnisort: Kloster Arnsburg, evangelisch
Prof. Dr. jur. utr. – Jurist, Richter, Politiker, Abgeordneter, Verwaltungsfachmann
Biografischer Text

Steins erste Ehefrau Hedwig begeht – angesichts der aufgrund ihres jüdischen Glaubens unmittelbar drohenden Deportation in ein Konzentrationslager – 1943 Selbstmord.

Innerhalb der Verfassungberatenden Landesversammlung bringt sich Stein insbesondere in den Bereichen Kirche und Staat, Schule und Staatsgerichtshof ein und wirkt als einer der Architekten der Hessischen Verfassung (Menk). Zusammen mit dem Offenbacher Rechtsanwalt Karl Kanka legt er Ende September 1946 ein „Organisationsstatut“ – den „Vollradser Entwurf“ – vor, das einen Verfassungskompromiss zwischen SPD und CDU ermöglichen soll.

Als hessischer Kultus- und Unterrichtsminister ist seine Politik einem christlich-humanistischen Weltbild verpflichtet und zielt darauf, gleiche Bildungschancen für alle herzustellen. Während seiner Amtszeit werden unter anderem die Schuldgeld- und Lernmittelfreiheit, die Errichtung politikwissenschaftlicher Lehrstühle an den Universitäten Frankfurt, Marburg und Darmstadt sowie die Schaffung einer zentralen Archivschule für Deutschland in Marburg beschlossen.


Literatur