Hessische Biografie
Weitere Informationen
Wolff, Johann Conrad [ID = 15641]
- * 1766 Kassel, † 1815 Kassel
Bildhauer, Stuckateur - Biografischer Text
-
Der dritte der vier Söhne des Kasseler Stadtbaumeisters Johannes Wolff lernte ab 1781 das Zeichnen und Modellieren sowie die Bildhauerei an der Kasseler Akademie bei den Gebrüdern Heyd und Nahl und 1790/91 bei G. B. Casanova in Dresden. 1791 reiste er zu weiteren Studien nach Rom, ohne die Bewilligung eines von ihm beantragten Reisestipendiums abzuwarten. Hier lernte er 1794 Friedrich Weinbrenner kennen, mit dem er nach Neapel reiste. 1795 schickte er aus Rom zwei Marmorbüsten nach Kassel, die gegen die Summe von 200 Reichstalern für das Museum angekauft wurden. Simon Louis Du Ry empfahl, ihn später in Kassel als Stuckateur einzusetzen. Dementsprechend arbeitete er nach seiner Rückkehr 1796 als Stuckateur in Schloß Wilhelmshöhe. Zwischenzeitlich war er – angeblich auf persönliche Initiative Goethes – von 1800 bis 1805 in Weimar tätig, wo er vor allem an der Ausgestaltung des Weimarer Schlosses mitarbeitete. 1802/03 arbeitete er ein Relief für den Sockel des von dem Hamburger Architekten Johann August Arens entworfenen Denkmals für Johann Georg Büsch in Hamburg. Im Jahre 1806 wurde er Hofstuckateur in Kassel, wo er bis zu seinem Tod ansässig blieb.
Ulrike Hanschke
(Text übernommen aus Bestandskatalog der Architekturzeichnungen des 17.–20. Jahrhunderts in der Graphischen Sammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel; URL: http://architekturzeichnungen.museum-kassel.de/0/34393)
- Literatur
-
- Gustav Prior, Jacob Hoffmeister´s gesammelte Nachrichten über Künstler und Kunsthandwerker in Hessen seit etwa 300 Jahren, Hannover 1885, S. 134
- Helmut Thiele, Einwohner und Familien der Stadt Kassel. Eheschließungen, Geborene, Verstorbene 1731-1839, Bd. 13, Kassel 1986
- Hermann Knackfuß, Geschichte der Königlichen Kunstakademie zu Kassel, Kassel 1908,S. 90, 92, 146, 157, 242
- Johann Georg Meusel, Teutsches Künstlerlexikon oder Verzeichniss der ietztlebenden teutschen Künstler. Nebst einem Verzeichniss sehenswürdiger Bibliotheken, Kunst-, Münz- und Naturalienkabinetten in Teutschland und in der Schweiz, Bd. 2, Lemgo 1809 S. 564-565
- Martina Sitt (Hrsg.), „Geeignet, junge Künstler zu belehren…“. Die Anfänge der Kasseler Kunstakademie (1777-1830), 2. Aufl., Hamburg 2018, S. 52, 206, 209
- Paul Schmaling, Künstlerlexikon Hessen-Kassel 1777-2000. Mit den Malerkolonien Willingshausen und Kleinsassen, Kassel 2001, S. 636
- Ulrich Thieme, Becker, Felix (Hrsg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 36, Leipzig 1947 S. 213