Hessische Biografie
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GND-Nummer
138302294
Diethart [ID = 9774]
- * um 890 Franken, † 13.9.954 Hildesheim (?), belegt 927, katholisch
Mönch, Abt, Bischof - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Diethardus
- Diethardus iunior
- Diothardus
- Diothardus abbas iunior
- Thiatardus
- Thiedhardus
- Thiethard
- Diethart der Jüngere
- Hersfeld, Diethart II. von
- Hersfeld, Abt Diethart II. von
- Hersfeld, Diethart der Jüngere von
- Hersfeld, Abt Diethart der Jüngere von
- Hildesheim, Diethart von
- Hildesheim, Bischof Diethart von
- Diethart II.
- Wirken ↑
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Werdegang:
- um 890 Geburt als Adelsspross angeblich in Franken
- um 900 wohl schon als Knabe Aufnahme in das Benediktinerkloster Hirsau (erstes Aureliuskloster) im Nordschwarzwald, wo er in diesem Falle die Klosterschule besuchte
- Bis 927 zumindest war Diethart dann Hirsauer Mönch und gewann dort Ansehen.
- 927: Unter Einfluss König Heinrichs I. und Zustimmung des zurückgetretenen Vorgängers Diethart I. Aufstieg zum Abt der osthessischen Reichsabtei Hersfeld (Diethart II.)
- 928: bereits im Folgejahr wiederum mit Unterstützung Heinrichs I. Weihe zum Bischof im sächsischen Hildesheim (ohne Ordnungszahl in der dortigen Bischofsliste)
- 933: Im Rahmen seiner besonderen Förderung des Stifts Gandersheim ordinierte Diethart die Äbtissin Wendelgard. In der Folge unterstützte er zudem die Gründung der dortigen Marienkirche, worauf er sie auch weihte.
- Spätestens 939: Herzog Eberhard von Franken wurde nach seiner Verbannung zur Bewachung in das Bistum Hildesheim überführt, womit Diethart dem König diente.
- 946-954: Papst Agapet II. verpflichtete Bischof Diethart, Erzbischof Adaldag von Hamburg bei der Mission der nordischen Länder zu unterstützen – mit unklaren Folgen.
- 948: Gegen Dietharts Einfluss auf das Stift Gandersheim erteilte Papst Agapet II. ein Privileg, das die Unabhängigkeit von Gandersheim garantierte. Diesem Beschluss beugte sich der Bischof und beanspruchte nur noch die kirchenrechtliche Aufsicht über das Stift.
- Gleichfalls widersetzte er sich nicht der Übertragung der Reichsunmittelbarkeit auf das Kanonissenstift Ringelheim.
- Daneben soll Diethart für den Hochaltar des Hildesheimer Domes ein goldenes, edelsteingeschmücktes Antependium gestiftet haben.
- 13.9.954: Tod Bischof Dietharts wohl in Hildesheim selbst
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Funktion:
- Hersfeld, Abt, 0927-0928
- Hildesheim, Bischof, 0928-0954
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Lebensorte:
- Franken, Hirsau, Hersfeld, Hildesheim, Gandersheim
- Familie ↑
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Verwandte:
- Hadmersleben, Bernhard von <Verwandter>, Bischof von Halberstadt (926-968)
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Lampert von Hersfeld: Annales; Edition nach Oswald Holder-Egger; neu übersetzt von Adolf Schmidt; erläutert von Wolfgang Dietrich Fritz; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters – Freiherr vom Stein – Gedächtnisausgabe; herausgegeben von Rudolf Buchner, Band 13, unveränderter fotomechanischer Nachdruck der 1. Auflage 1957; Darmstadt 1962, S. 28
- Ders.: Libelli de institutione Herveldensis ecclesiae quae supersunt; in: Lamperti monachi Hersfeldensis opera; recognovit Oswald Holder-Egger; accedunt Annales Weissenburgenses; Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum ex Monumentis Germaniae Historicis recusi; Band 38; Hannover/Leipzig 1894, S. 341-354, hier 348
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Diethart“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/138302294> (Stand: 28.11.2023)