Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

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Ebert von Windhausen 1550 und seine Frau Margaretha geb. von Nordeck zur Rabenau 1580 (Epitaph), Winnerod

Winnerod · Gem. Reiskirchen · Landkreis Gießen | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Winnerod

Gebäude / Areal:

Winnerod, Evangelische Pfarrkirche.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Winnerod, Evangelische Pfarrkirche.

Früher an der südlichen Innenwand des Chores, heute, vielleicht seit der Kirchenrenovierung 1962/64, rechts des Chorbogens an der östlichen Innenwand des Kirchenschiffes aufgestellt.

Merkmale

Datierung:

18. Februar 1550; April 1580

Typ:

Epitaph

Material:

hellroter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

140 x 272 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

2,5-4,5 cm

Beschreibung

Darstellung:

figürlich

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en) · Ehepaar · männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Insgesamt 8 Vollwappen, von denen vier für die Ahnen des Mannes und vier für die Ahnen der Ehefrau stehen.

Ahnen des Mannes:

1) im Aufsatz links: von Windhausen (im geteilten Schild oben ein wachsender Löwe, unten Wellen) als Wappen des Vaters,

2) links des Kopfes: Stümmel (im Schild ein Dreieck mit doppelter Grundlinie, darin ein Sechsstern) als Wappen der Mutter,

3) darunter: Riedesel (im Schild ein Eselskopf mit Blättern im Maul) als Wappen der Vatersmutter,

4) ganz unten links: von Langsdorf (im Schild aufgerichteter Löwe) als Wappen der Muttersmutter.

Ahnen der Frau:

1) im Aufsatz rechts: von Nordeck zur Rabenau (im Schild drei in Dreipaß gestellte Seeblätter) als Wappen des Vaters,

2) rechts des Kopfes: von Windhausen (wie oben) als Wappen der Mutter,

3) darunter: von Lüder (im Schild ein Rebmesser) als Wappen der Vatersmutter,

4) ganz unten rechts: von Merlau (im Schild Jungfrauenadler) als Wappen der Muttersmutter.

Dargestellte Personen:

Ebert von Windhausen, gestorben am 18. Februar 1550 (Dienstag nach Estomihi), und seine Frau Margaretha geborene von Nordeck zur Rabenau, gestorben am 2[.]. April 1580 (zweite Ziffer des Tagesdatums verloren).

Das Denkmal wurde laut Inschrift im Sockel 1580, im Todesjahr der Frau, durch den Sohn der Eheleute, Hermann von Windhausen, Dekan des Stifts Fulda und Propst der Klöster Neuenberg und Zella, gestiftet. Walbe gibt fälschlich 1560 an, was alleine schon deshalb nicht zutreffen kann, da Hermann von Windhausen erst seit 1568 als Propst zu Zella und von 1570-1589 als Dekan zu Fulda und Propst zu Neuenberg nachweisbar ist (Staatsarchiv Marburg, Urkunden R II, Kapitular-Archiv und Propstei Neuenberg).

Durch die Signatur V H oberhalb des Helmes des Verstorbenen ist das Denkmal als Werk des Bildhauers Valentin Hep ausgewiesen, der überwiegend im Raum Hersfeld/Fulda/Schlüchtern arbeitete (insbesondere in Wehrda für die Familie von Trümbach und in Altengronau für die Familie von Hutten).

Für Ebert von Windhausen und seine Frau existiert in Winnerod außer dem Epitaph noch eine Grabplatte an der südlichen Außenwand der Kirche. Überdies ist dort auch die Grabplatte für Johann von Windhausen, einem weiteren Sohn der Eheleute, erhalten.

Inschrift

Umschrift:

A:

ANNO D(OMI)NI · 1 · 5 · 50 · VF DI(N)S[T]AG NACH ESTOMIHI IST DER EDEL /

VND ER(N)VEST EBERT V(ON) WI(N)DHAVSEN ZV WIN(N)ENRODA VND /

ANNO · 1 · 5 · 80 · VF DEN 2[.] APRILIS DIE EDLE VND TVGENT(SAME) /

FRAW MARGRET [V]ON WINDHAVSE(N) GEBORNE VON /

NORDECKEN ZV[R] RABENAW ERMELTS EBERTS /

HINDERLASSENE WITBE IN GOT VERSC,, /

HIDEN DEREN SELEN GOT GNADE AMEN

B: (Wappenbeischriften)

(links im Aufsatz:) WINTHAVSEN

(rechts im Aufsatz:) RABENAW

C: (Wappenbeischriften)

(links des Mannes von oben nach unten:)

STVMMEL //

RITESEL //

LANGSDORF

(rechts der Frau von oben nach unten:)

WINTHAVSEN //

LVTER //

MERLAW

D:

DIESEN GRABSTEIN HAT DER EHRWVRDIG VND EDELLE HERR /

HERMAN VON WINDHAVSEN DECHANT DES STIFFTS /

FVLDAE VND DERER CLOSTER NEVENBERGK VND ZELLA PROBST /

OBGEDACHTER EHELEVT SOHN IHNEN ZV EHEREN VFRICHTEN /

LASSEN GESCHEHEN IM FVNF ZHEHENHVNDERSTEN VND /

ACHZIGSTEN IHAR

E:

V(ALENTIN) H(EP)

Kommentar:

Inschrift A ist geringfügig beschädigt, so dass unter anderem der Todestag der Frau nicht mehr vollständig lesbar ist. Die Beischrift des Stümmel'schen Wappens ist heute verloren, jedoch auf einer Abbildung bei Walbe (s. Literatur) noch deutlich erkennbar.

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

  • Walbe, Heinrich (Bearb.): Die Kunstdenkmäler im Freistaat Hessen – Provinz Oberhessen – Kreis Giessen, Band 1: Nördlicher Teil, Darmstadt 1938, S. 370 f. mit Abb.
  • Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Hessen, bearb. von Magnus Backes, 2. Aufl. München 1982, S. 873
  • Köhler, Gustav Ernst: Junker von Winnerod, Windhäuser genannt, in: Hessische Heimat (Beilage zum Gießener Anzeiger), Nr. 24 vom 1.12.2001
  • Köhler, Gustav Ernst: Aus der Geschichte von Winnerod, Reiskirchen 1999, S. 14

Personen:

Hep, Valentin · Windhausen, Hermann von · Windhausen, Johann von

Orte:

Altengronau · Fulda · Hersfeld · Neuenberg · Wehrda · Zella, Kloster

Sachbegriffe:

Wappen · Signaturen · Künstler · Rüstungen · Bärte · Schwerter · Helme · Schleier · Männer · Frauen · Ehepaare · Adlige

Wappen:

Windhausen · Nordeck zur Rabenau · Rabenau, Nordeck zur · Stümmel · Riedesel · Langsdorf · Lüder · Merlau

Bearbeitung:

Christa Benedum, Gießen, und Andreas Schmidt, HLGL

Zitierweise
„Ebert von Windhausen 1550 und seine Frau Margaretha geb. von Nordeck zur Rabenau 1580 (Epitaph), Winnerod“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/860> (Stand: 5.1.2017)