Hessische Biografie
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GND-Nummer
1206660309
Bansa [ID = 773]
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Frankfurter Biographie, Bd. 1, Frankfurt am Main 1994, S. 37 f.
- Chronik der Familie Bansa. [Zur dreihundertjährigen Erinnerung an Matthias Bansa 1612–1912], hrsg. im Auftrag des Familienverbandes von Otto Bansa, Frankfurt am Main 1912
- Ein Lebensbild in Briefen aus der Biedermeierzeit. Zur Geschichte einer Altfrankfurter Familie. Frankfurt am Main : Englert und Schlosser, 1923. (Frankfurter Lebensbilder ; 6)
- Stammtafel des Hauses Malten & Bansa in Frankurt am Main 1639–1957 – Zehn Generationen in 318 Jahren, Faltblatt;
- A. van den Velden, Warnung vor Fälschung! Offener Brief an den Verfasser der Chronik der Familie Bansa, Frankfurt a.M. 1912, in: Framiliengeschichtliche Blätter, 18. Jg., 1920, 33-38.
- Friedrich Wilhelm Euler, Die Ahnen der Frau Alexandra Merck, geb. Andreae, in: Mercksche Familien-Zeitschrift Bd. 24, 1971, 45-299.
- Leben ↑
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Die Familie stammt aus Hausbergen bei Porta Westfalica. Dort war Henrich Bansen angeblich Amtmann und Ratsherr.1 Er war mit Gertraud Staplage aus Minden verheiratet. Gertrud soll die Tochter des Apothekers Hans Staplags in Minden gewesen sein, ihre Mutter aus der Familie Vogeler stammen.2 Das Ehepaar hatte die Söhne Matthias, Henrich und Caspar. Matthias Bansa wanderte nach Frankfurt am Main und hat dies in seinem Tagebuch wie folgt festgehalten: „Anno 1612, den 8. May morgens bin ich auf diese elende Welt gebohren, nehmlich zwischen 7 und 8 Uhren. Mein Vatter ist Henrich Bansen, Bürger und des Rats zum Haus Berg im Stift Minden gelegen. Meine liebe Mutter war Gertraud Staplags. Von denen bin ich auch alsbalden zur heiligen Taufe gebracht und dem Herrn Christo einverleibet worden, durch meinen Pettern Herrn Matthias Staplags wohnhaft zu Hamburg.“3
Unter den Paten der Kinder des Matthias sind die Materialisten und Handelsleute Dietrich Bernoulli, Fey, Johann Nieß, H. Backhausen, aber auch die Verwandte Anna, die Hausfrau des Schnürhändlers Balthasar Staplag in Frankfurt am Main oder die Familie des Goldschmieds Nicolaus Birckenholz vertreten.4
Da es Matthias Bansa verwehrt blieb eine eigene Apotheke in Frankfurt zu gründen, betrieb er seit 1658 eine Materialhandlung, die auch Apothekenbedarf mit einschloß. Das Geschäft entwickelte sich derart erfolgreich, daß es mit dem Erbe des Remigius Bein 1720 durch ein Bankgeschäft und einen Weinhandel ausgeweitet wurde. Mit den Familien Reuss und Andreae bestanden nicht nur ein enges Konnubium, sondern auch enge Geschäftsverbindungen.
Die Stammreihe bis zum Ende des 18. Jahrhunderts weist die folgenden Generationen auf:
Matthias Bansa, 1612–1674
Johann Matthias Bansa (I), 1652–1693
Johann Matthias Bansa (II), 1686–1766
Johann Conrad Bansa (I), 1721–1800
Mit den Söhnen des Johann Conrad Bansa:
Johann Matthias (III) Bansa, 1758–1802, Bankier in Frankfurt am Main und
Johann Conrad (II) Bansa, 1759–1825, Hofkammerrat in Gießen
bilden sich zwei Äste.
Johann Matthias (III)’ Ehefrau, Marie Sophie Streiber war bereits schriftstellerisch tätig. Auch ihre Schwiegertochter, Maria Cleophea Schmid, zeigte ihr Talent unter anderem in ihren Briefe.5 Ihr Mann war der aus der Literatur bekannte Pflegesohn Johann Jacob Willemers. Von ihren Kindern war die Tochter Luise mit dem Maler Carl Morgenstern verheiratet, Eduard wurde Marineoffizier in habsburgischen Diensten.
Von Johann Conrad (II) Bansa stammt der Hessen-Homburgische Minister Christian Bansa, 1791–1862, ab.
Lupold von Lehsten
- Die in der Familienchronik von Pfarrer Otto Bansa in Dillenburg angenommene Identität des Henrich Bansen mit einem angeblichen unehelichen Sohn des welfischen Fürstenhauses, der in Hausbergen Amtmann gewesen sei, wurde von A. von den Velden prompt zurückgewiesen, vgl. A. van den Velden, Warnung vor Fälschung! Offener Brief an den Verfasser der Chronik der Familie Bansa, Frankfurt a.M. 1912, in: Framiliengeschichtliche Blätter, 18. Jg., 1920, 33-38. ↑
- Institut für Personengeschichte, Bensheim. Sammlung Georg Itzerott. Itzerott gibt als Quellen an: O. Bansa, Chronik der Familie Bansa, 1912; Johann Matthias Bansa, Genealogia des Bansaischen Geschlechts, Frankfurt am Main 1747; DGB 13, 1907. ↑
- Zit. nach Otto Bansa, Chronik der Familie Bansa, 1912, 5-6. Danach sollen von Matthias, Johann Matthias d.Ä. und Matthias Servas Teile ihrer Tagebücher und Notizen erhalten geblieben sein. ↑
- Smlg. Georg Itzerott, Durchschlag im Institut für Personengeschichte, Bensheim. ↑
- Ein Lebensbild in Briefen aus der Biedermeierzeit : Zur Geschichte einer Altfrankfurter Familie. Frankfurt am Main, Englert und Schlosser 1923. (Frankfurter Lebensbilder 6) ↑
- Zitierweise ↑
- „Bansa“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1206660309> (Stand: 28.11.2023)