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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 31. Felsberg

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Büchenwerra

Ortsteil · 150 m über NN
Gemeinde Guxhagen, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

7 km nordwestlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung in einer es außer im Norden vollständig umschließenden Fuldaschleife. Kilianskapelle nördlich des Ortes. Seit 1965 Brückenverbindung zur gegenüberliegenden Ufer, an dem die A7 verläuft.

Ersterwähnung:

1057

Siedlungsentwicklung:

Aus dem Gebiet der Fuldadoppelschleife von Grebenau/Büchenwerra sind vorgeschichtliche Denkmäler und Funde bekannt.

1256 wird das Dorf als wüst, die Kapelle als verfallen bezeichnet

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1260)
  • ville (1352)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1884

Älteste Gemarkungskarte:

1709

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3533678, 5671744
UTM: 32 U 533591 5669915
WGS84: 51.179671° N, 9.480566° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634008020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 156, davon 89 Acker (= 57.05 %), 22 Wiesen (= 14.10 %), 16 Holzungen (= 10.26 %)
  • 1961 (Hektar): 156, davon 16 Wald (= 10.26 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Büchenwerra: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1413: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg
  • 1445: Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Körle
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

  • Seit der Reformation: Gericht Breitenau
  • 1822: Justizamt Melsungen
  • 1867: Amtsgericht Melsungen
  • 1879: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft:

1307 gehört Büchenwerra zum Gericht Brunslar und gelangt wieder in den Besitz der Herren von Elben.

Landgraf Ludwig verkauft 1439 seinen Anteil an Büchenwerra einschließlich der Gerichtsbarketi dem Stift Hersfeld. Ein Viertel des Dorfes hatten die von Elben als hessisches Lehen (Reverse von 1458-1516), das nach ihrem Aussterben heimfiel.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 neben anderen Gemeinden als Ortsteil der Gemeinde Guxhagen eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Besitz im wüst gewordenen Dorf, würzburgisches Lehen, hatte bereits 1256 das Kloster Breitenau von Graf Gottfried von Reichenbach erworben.
  • 1260 bekundet Graf Gottfried von Reichenbach, dass er die Hufe, die Hermann von Wolfershausen in dem Dorf Buchenwerder von ihm zu Lehen getragen und ihm resigniert hat, der Kirche zu Breitenau eigentümlich übergeben hat. 1352 überträgt Werner genannt Ruhfuß dem Kloster Breitenau eine Hufe in der Gemarkung des Dorfes mit Haus, Hof und allem Zubehör.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Die verfallene Kapelle s. Kiliani, würzburgisches Lehen, gab 1256 Graf Gottfried von Reichenbach dem Kloster Breitenau.
  • 2010 wird eine neu errichtete Kapelle geweiht.

Patrozinien:

  • Kilianus (Kilian) [1256]

Pfarrzugehörigkeit:

In einer um 1057 gefälschten, auf den Namen Karls des Großen in das Jahr 786 datierten Urkunde wird der Pfarrbezirk von Grebenau umschrieben. Als Grenzpunkte werden Schwerzelfurt, Dackenborn und Melgershausen genannt, ferner Humbenrod und Büchenwerra (vgl. hierzu Wilhelm Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 200-201).

1569 und 1585 ist Büchenwerra Filial von Guxhagen, 1747 ist es nur noch dorthin eingepfarrt. 1872 ist es nunmehr nach Breitenau eingepfarrt, 1994 nach Guxhagen-Breitenau

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Breitenau, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breitenauer Pfarrer Theobald Cabel ab 1527.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Büchenwerra, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4875> (Stand: 28.11.2022)