Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
129850179
Bartels, Friedrich Wilhelm Richard Wolfgang [ID = 16796]
- * 11.7.1890 Hayn (Harz), † 24.10.1971 München, evangelisch; konfessionslos
Journalist, Parlamentarier, Kommunalpolitiker - Wirken ↑
-
Werdegang:
- Besuch des Leibniz-Gymnasiums Hannover
- bis 1910 Besuch der Journalistischen Hochschule Berlin
- Volontär, später Redakteur bei verschiedenen Zeitungen („Krefelder Zeitung“, „Frankfurter Zeitung“) und Nachrichtendiensten
- 1913-1914 aktiver Soldat
- vor 1914 Mitglied der Demokratischen Vereinigung
- 1914-1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg, 1916 verwundet
- 1916 Mitglied der SPD
- 1919 Mitglied der USPD
- 1919-1920 Redakteur der USPD-Zeitungen „Hamburger Volkszeitung“, „Leipziger Volkszeitung“ und „Sozialistische Republik“
- 12.1920 Mitglied der KPD
- 1921 zeitweise von belgischen Besatzungstruppen inhaftiert
- 1921 Redakteur von KPD-Zeitungen und beim kommunistischen Pressedienst
- 1922 dreimonatige Gefängnishaft nach Beleidigung von Gustav Noske
- 1923 kurzzeitig Chefredakteur der „Arbeiterzeitung“ in Saarbrücken, dort Verhaftung und Ausweisung aus dem Saargebiet
- 1924 Chefredakteur der „Hamburger Volkszeitung“
- 4.5.-30.8.1924 Mitglied des Deutschen Reichstages (KPD)
- 5.1.1925-19.5.1928 Mitglied des Preußischen Landtages (bis 3.1927 KPD, anschließend fraktionslos/Lenin-Bund), 1925-1927 Mitglied des Fraktionsvorstandes der KPD
- 3.1927 Sprecher der sogenannten linken Opposition auf dem XI. Parteitag, sofort danach aus der KPD ausgeschlossen
- 4.1928 Mitbegründer des Lenin-Bundes
- bis Ende 1928 Redakteur des Lenin-Bund-Blattes „Volkswille“ in Suhl, dann in Berlin, und des theoretischen Organs „Fahne des Kommunismus“
- 1929 erneut Mitglied der SPD
- 1929 Redakteur des Sozialdemokratischen Pressedienstes
- 1930-1933 Chefredakteur des „Braunschweiger Volksfreunds“
- 1.4.1933 Entlassung nach Übernahme der Druck- und Verlagsanstalt durch die NSDAP
- in der NS-Zeit mehrfach inhaftiert, zum Beispiel 9.5.1933-2.3.1934 „Schutzhaft“ in Braunschweig
- 1.2.1939 Angestellter der Firma Henschel & Sohn in Kassel
- nach dem gescheiterten Attentat vom 20.7.1944 erneut inhaftiert
- 1945 Kriegsdienst
- 1945 erneut Mitglied der SPD, Mitglied des SPD-Bezirksvorstandes Hessen-Kassel bzw. Hessen-Nord
- 23.10.1945-19.2.1946 Mitglied im Überparteilichen Ausschuss in Kassel (SPD)
- 9.1945-1.1955 Lizenzträger und Chefredakteur der „Hessischen Nachrichten“ in Kassel
- 1956 Umzug nach München, dort Herausgeber von „Das Gewissen. Organ zur Bekämpfung des Atom-Mißbrauchs und der Atom-Gefahren“
-
Funktion:
- Deutschland, Reichstag, Mitglied (KPD), 1924
- Preußen, Landtag, Mitglied, 1925-1928
-
Lebensorte:
- Hannover; Berlin; Krefeld
- Familie ↑
-
Vater:
Bartels, Friedrich Christoph Wilhelm*, Revierförster
-
Mutter:
Büchner, Friederike Emilie
-
Partner:
- Hurtmann, Helene, (⚭ Frankfurt am Main 3.8.1914, geschieden Kassel 2.11.1955) * Krefeld 16.1.1891, † Tutzing 15.1.1966, katholisch, Tochter des Martin Hurtmann, Fabrikarbeiter, und der Erna Hurtmann
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Lengemann, Bürgerrepräsentation und Stadtregierung in Kassel 1835–1996, Teil 2, Marburg 2009, S. 100-102
- Stockhorst, Fünftausend Köpfe. Wer war was im Dritten Reich?, Velbert/Kettwig 1967, S. 43
- Zitierweise ↑
- „Bartels, Friedrich Wilhelm Richard Wolfgang“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/129850179> (Stand: 28.11.2023)