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Hessische Biografie

Portrait

Lilo Fink
(1935–2001)

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GND-Nummer

1067858474

Fink, Lilo [ID = 1143]

* 2.11.1935 Frankfurt am Main, † 5.11.2001 Mauritius, Begräbnisort: Darmstadt
Modistin, Unternehmerin
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Weiss, Lieselotte

Wirken

Werdegang:

  • Mannequin in Frankfurt am Main und Paris
  • 1963 Niederlassung in Darmstadt
  • 1976 Modepreis der Stadt München
  • 1978 Bundesverdienstkreuz am Bande
  • 1979 Trophée International de l'Industrie
  • 1981 Unternehmerin des Jahres
  • 1986 schuf Andy Warhol ein Portrait von ihr
Familie

Partner:

  • Fink, Hugo, Heirat 1963, Textilunternehmer in Darmstadt
Nachweise

Literatur:

Leben

Anfang Oktober 1997 meldete der Damen-Oberbekleidungshersteller Fink Modelle GmbH für sich und seine deutschen Tochterfirmen Fink Vertrieb GmbH, Yarell Mode GmbH und Louis Féraud GmbH beim Darmstädter Amtsgericht das Vergleichsverfahren an. Betroffen waren zu diesem Zeitpunkt 620 Mitarbeiter, darunter 350 in Darmstadt und 150 in Biblis und Ottweiler. Zuletzt war Lilo Fink und ihre Tochter Carina Inhaberin aller Firmenanteile. Lilo Fink war 1996 aus der Geschäftsleitung in den Beirat der Gruppe gewechselt. Damals hatte das Unternehmen noch einen Umsatz von ca. 250 Millionen DM, Anfang der 1980er Jahre lag der Umsatz bei 350 Millionen DM. 70 Prozent des Umsatzes wurde im Ausland erzielt.

Das Unternehmen war von Hugo Fink, der aus Rumänien stammte, am 1. Oktober 1946 in Jugenheim gegründet worden und entwickelte sich rasch in Darmstadt zu einem bekannten Modeunternehmen. Am 1. Januar 1969 wurde die Louis Féraud GmbH & Co KG gegründet, Ende 1972 kam die Firma Yarell Strickmoden GmbH & Co. KG hinzu. Nach dem Tod von Hugo Fink am 12. August 1975 führte Lilo Fink das Unternehmen 20 Jahre erfolgreich weiter.

Sie war in Frankfurt am Main mit drei Geschwistern aufgewachsen und besuchte hier die Schule bis zum Abitur.

Ihrem Eintritt in die Firma war eine Ausbildung als Industriekauffrau, der Besuch einer Mannequinschule und eine Tätigkeit als „Vorführdame“ vorausgegangen.

Nach der Heirat 1963 mit Hugo Fink beschränkte sich Lilo Fink nur ein Jahr auf die Hausfrauenrolle und begann dann ihre Mitarbeit in der Firma mit der Leitung der Modellabteilungen. Regelmäßig bereiste sie die Modezentren der Welt und präsentierte über 1.500 Modelle. Für Lilo Fink sollte Mode „nicht nur tragbar, sondern auch erschwinglich sein“.

Lupold von Lehsten

Zitierweise
„Fink, Lilo“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1067858474> (Stand: 28.11.2023)