Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Ober-Ohmen
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Ortsteil · 310 m über NN
Gemeinde Mücke, Vogelsbergkreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
18 km südwestlich von Alsfeld
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Lage und Verkehrslage:
an der Ohm
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Ersterwähnung:
9. Jahrhundert
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Weitere Namen:
- Oberohmen
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Während der erste Beleg zu um 750-779 eindeutig als Gewässerbezeichnung zu verstehen ist, kann bei den folgenden Belegen nicht Sicherheit entschieden werden, ob sie sich auf Ober- oder Nieder-Ohmen beziehen. Eine Differenzierung der Siedlungen findet erst 1241 bwz. 1308 statt.
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Historische Namensformen:
- Amana, super ripam fluminis (um 750-779) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 1, S. 264, Nr. 12, 153va]
- Amana, in (775-786) [Kopialbuch Mitte 12. Jh. Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld 1,1, S. 73, Nr. 38 (2), Breviarium sancti Lulli, S. 16]
- Amena, in loco (1008) [MGH Diplomata Könige 3, Heinrich II. : Bresslau, S. 213, Nr. 178]
- superiori Amene (1241) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, S. 20, Nr. 31]
- Obiramene (1331) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 983 Anm.]
- Obernhomen (1457) [Staatsarchiv Darmstadt Urkunden Provinz Oberhessen, Ober-Ofleiden]
- Ubbirn Oemen (1469) [Riedesel zu Eisenbach 2, Nr. 1072]
- Obernohmen (1491) [Riedesel zu Eisenbach 2, Nr. 1496]
- Obernohma (1592) [Becker, Salbücher des Kreises Alsfeld, S. 382]
- [vgl. auch Nieder-Ohmen]
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Bezeichnung der Siedlung:
- locus 1008 (MGH Diplomata Könige 3, Heinrich II. : Bresslau, Nr. 178)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Rahnsmühle
- Luchmühle
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Burgen und Befestigungen:
- Östlich des Ortskerns im Bereich der Fischteiche Reste eines alten Mauerwerks, das möglicherweise von einer Burg stammt.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3508191, 5608846
UTM: 32 U 508113 5607042
WGS84: 50.615208° N, 9.114678° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
535013090
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 3833, davon 2406 Acker, 698 Wiesen, 463 Wald
- 1961 (Hektar): 909, davon 103 Wald (= 11.33 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1961: 781, davon 624 evangelisch (= 79.90 %), 93 katholisch (= 11.91 %)
- 1970: 797 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- um 750-779: in pago Logenecgewe
- 9. Jahrhundert: In pago Loganinse
- 1008: in pago Oberenlogenahe
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Grünberg, Gericht Ober-Ohmen (Riedesel Freiherr zu Eisenbach) (zum Umfang des Gerichts s. Mittelpunktfunktion)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Grünberg (zur Herrschaft Riedesel gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Ober-Ohmen (zur Herrschaft Riedesel gehörig)
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Alsfeld
- 1972: Vogelsbergkreis
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Altkreis:
Alsfeld
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Gericht:
- 1806: Gericht Ober-Ohmen
- 1820: Patrimonialgericht Ober-Ohmen
- 1821: Landgericht Grünberg
- 1879: Amtsgericht Grünberg
- 1968: Amtsgericht Alsfeld
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 wurde Ober-Ohmen im Zuge der hessischen Gebietsreform der Gemeinde Mücke angeschlossen.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Kloster Hersfeld mit Besitz in Amana (9. Jahrhundert, Kopiar um 1150) [Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld 1,1 Nr. 38].
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Zehntverhältnisse:
1331: vgl. Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen) Nr. 983 Anm.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1199: Pleban
- 1316: Pfarrei
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Patrozinien:
- Verena [1492]
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Pfarrzugehörigkeit:
Zum Kirchspiel gehörte 1459 Köddingen. Mutterkirche waren vermutlich Großeichen und Windhausen
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Patronat:
1224 ist das Patronatsrecht zwischen den Münzenbergern und den Schenken von Kligenberg strittig und wird vom Mainzer Erzdiakon den Münzenbergern zugesprochen. 1255 fällt es an die Falkensteiner, die 1289 die Einkünfte der Kirche den Antonitern in Grünberg schenken. Diesen wird 1291 die Kirche inkorporiert, das Patronatsrecht verbleibt jedoch den Falkensteinern und wird 1316 dem Marienstift in Lich geschenkt und 1317 hierhin inkorporiert. Das Stift war seitdem Patron, besaß aber seit der Reformation nur noch das Nominationsrecht, Solms-Lich (ältere Linie) das Präsentationsrecht, das bis 1548 hier verblieb.
1457: vgl. Staatsarchiv Darmstadt Urkunden Provinz Oberhessen, Ober-Ofleiden.
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Georg Rupel 1550 bis nach 1553
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Archidiakonat St. Johann zu Mainz, Sendort
- Kultur ↑
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Schulen:
um 1570 besteht eine Schule; Schulmeister: Heinrich Schnell bis 1578; 1910 Volksschule mit zwei Klassen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mittelpunktfunktion:
1789 gehörten zum Gericht Ober-Ohmen die Orte Groß-Eichen, Klein-Eichen, Ober-Ohmen, Ruppertenrod, Unter-Seibertenrod und Zeilbach.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Ober-Ohmen, Vogelsbergkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9801> (Stand: 29.4.2024)