Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Hundelshausen
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Stadtteil · 202 m über NN
Gemeinde Witzenhausen, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
6 km südlich von Witzenhausen
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Lage und Verkehrslage:
Straßendorf im Gelstertal westlich des Baches gelegen.
Kirche in der östlichen Straßenseite; mehrere Stichgassen.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Hessisch Lichtenau/Velmeden – Großalmerode/Ost – Neu-Eichenberg/Eichenberg ("Gelstertalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 15.12.1915) (Einstellung des Personenverkehrs am 3.6.1973).
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Ersterwähnung:
1111
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Rückerode und von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Allendorf.
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Historische Namensformen:
- Hunolteshusen, in (1111) [Dronke Cd Nr. 771]
- Hunoldeshusen, de (1260)
- Hunoldehusen, de (1293)
- Hunoldißhusin, von (1355)
- Hunoldishusen, von (1363)
- Hundirßhusen, von (1423)
- Hondilßhußen, de (um 1450)
- Hundelßhußen, von (1452)
- Hundeishaussen, an (1545)
- Hundelshausen, nach (1583)
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Bezeichnung der Siedlung:
- 1111: villa
- 1366: Dorf
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Älteste Gemarkungskarte:
um 1780
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3559367, 5684672
UTM: 32 U 559270 5682838
WGS84: 51.293775° N, 9.850047° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
636016090
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Flächennutzungsstatistik:
- 1588: 37 1/2 Hufen genannt
- 1961 (Hektar): 1935, davon 1289 Wald (= 66.61 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1466: 32 Hausgesesse
- 1542: 35
- 1575/85: 61
- 1681: 38
- 1747: 75 Mannschaften mit 73 Feuerstellen
- 1748: 384 Einwohner
- 1925: 1006 (968 evangelisch, 35 landeskirchliche Gemeinschaft, 3 römisch-katholisch, 1 Baptist)
- 1961: 1281, davon 1128 evangelisch (= 88.06 %), 131 katholisch (= 10.23 %)
- 1970: 1371 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1466 und 1747: Amt Ludwigstein
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Witzenhausen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ludwigstein
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
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Altkreis:
Witzenhausen
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Gericht:
- 1569 und 1747: Niederes und peinliches Gericht Hessen
- (1583: Untergericht Wendershausen)
- 1807: Friedensgericht Witzenhausen
- 1814: Amt Ludwigstein
- 1821-1834: Fürstlich Rotenburgisches Oberschultheißenamt Witzenhausen mit Justizamt Ludwigstein
- 1834: Justizamt Witzenhausen I
- 1837: Justizamt Witzenhausen
- 1867: Amtsgericht Witzenhausen
- 1879: Amtsgericht Witzenhausen
- Gerichtsplatz unter zwei alten Linden, Platte des Gerichtstisches, in unregelmäßigem Rund zum Teil von Sandsteinquadermauer umzogen
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.10.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingemeindung in die Stadtgemeinde Witzenhausen, deren Stadtteil Hundelshausen wurde.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1111: Kloster Fulda erhält von einem Gundolf 1/2 Hube und eine Mühle zu Hundelshausen.
- 1327: Hundelshausen ist zum Schloß Rusteberg lieferungspflichtig.
- 1357: Landgraf Heinrich belehnt Hermann von dem Berge mit Gut zu Hundelshausen.
- 1359: Verkauf einer Gülte zu Hundelshausen mit landgräflicher lehnsherrlicher Genehmigung
- 1365: Landgraf Hermann versetzt dem Werner von Hanstein Dorf Hundelshausen.
- 1366: Die von Berlepsch verkaufen die vom Landgrafen zu Lehen rührenden Gefälle zu Hundelshausen an die von Halle.
- 1374: Die von Hundelshausen haben Zinsgüter zu Hundelshausen. Im gleichen Jahr tauschen die von Berlepsch mit dem Landgrafen das Dorf Hundelshausen gegen Gertenbach.
- 1378: Landgraf Hermann versetzt dem Werner von Hanstein seine Teil des Dorfes Hundelshausen.
- 1382: Landgraf Hermann versetzt diesem das Dorf Hundelshausen.
- Ende 14. Jahrhundert: Hermann von dem Berge besitzt 2 Hufen zu Hundelshausen vom Landgrafen Hermann zu Lehen.
- 1423: Hartrad von Hundelshausen ist Lehnsmann des Klosters Kaufungen zu Hundelshausen.
- 1452: Gottschalk von Plesse belehnt Philipp von Hundelshausen mit allen Gerechtigkeiten zu Hundelshausen; folgend Belehnungen bis 1521.
- 1538: Die von Hundelshausen tauschen dem Landgrafen Philipp ihr Dorf Hundelshausen ohne Pfarrei und Zehnten ein.
- 1545: Rechte und Zinsen werden durch Landgraf Philipp an Christoph Hülsing verliehen.
- 1575/85: Zinsen und Güter zu Hundelshausen hessisches Lehen der von dem Berge.
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Zehntverhältnisse:
1305: Heinrich von Ziegenberg belehnt Siegfried von Hundelshausen mit dem halben Zehnten zu Hundelshausen.
1369: Brosius von Hundelshausen verkauft den halben Zehnten zu Hundelhausen, den er von den von Plesse zu Lehen trägt.
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Ortsadel:
Seit 1260
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1277: Priester
- 1297: plebanus
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Patrozinien:
- Martinus [1517]
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Pfarrzugehörigkeit:
Vor der Reformation tragen die Filiale Berge und Rückerode zum Predigtamt Hundelshausen bei.
1613: Meiergut Carmanshausen zahlt zum Pfarrer von Hundelshausen.
1702: Mutterkirche mit Vikariat Dohrenbach
1747: mit Filiale Trubenhausen und Vikariat Dohrenbach
1780: Vikariat Dohrenbach, eingepfarrt Rückerode
1872 und heute: desgleichen
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Patronat:
1543 - 1836: von Hundelshausen, dann Hessen durch Tausch gegen Harmuthsachsen.
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Diakonische Einrichtung:
1938 - 1961 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, D 2.2 Witzenhausen Dekanat Witzenhausen)
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Priester: Georg Helwig ca. 1540 bis vor 1569, ehemaliger katholischer Priester
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Kirchliche Mittelbehörden:
Archpresbytariat vielleicht Witzenhausen
Archdiakonat Heiligenstadt
1585: Superintendentur Rotenburg-Allendorf
1780 und 1872: Klasse Witzenhausen
1923 und heute: Kirchenkreis Witzenhausen
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit drei Klassen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mittelpunktfunktion:
1646: Gericht Hundelshausen (von Hundelshausen zu Harmuthsachsen) aus 8 Dörfern: Harmuthsachsen, Hasselbach, Wollstein, Küchen (ganz), Epterode, Diemerode (Kreis Melsungen), Stadthosbach und Rechtebach, soweit die von Hundelshausen Anteil daran hatten.
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Wirtschaft:
1530: Gläserei und Gipsabbau
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Cal. Or. 81 h, Staatsarchiv Hannover
- Kopiar Mariengarten Nr. 267f., 280, 291, Landesbibliothek Hannover
- Hundelshauser Kopiar fol. 78V, Landesbibliothek Kassel
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Literatur:
- Buttlar-Elberberg, Stammbuch Tafel 18
- Baumbach, Stammtafeln, Tafel 18
- Historisches Ortslexikon Witzenhausen, S. 75 f.
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 510
- Zitierweise ↑
- „Hundelshausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6076> (Stand: 22.6.2023)