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Schlierbach

Ortsteil · 168 m über NN
Gemeinde Schaafheim, Landkreis Darmstadt-Dieburg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

10 km nordöstlich von Dieburg

Ersterwähnung:

770

Historische Namensformen:

  • Slierbach (770)
  • Slirbach (1122)
  • Slirbach (1267)
  • Slierbach (1276)
  • Sleerbach
  • superior slerbach (1299)
  • Slierbach (1353)
  • Slirbach (1429)
  • Sleerbach (1457)
  • Schlierbach (1490)
  • Schlierbach (1528)
  • Schryllbach (1543)
  • Schlirpach (1577)

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (770)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • Zur Burg s. Schlierbacher Burg

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3498168, 5530641
UTM: 32 U 498094 5528868
WGS84: 49.912193° N, 8.97345° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

432021040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 1339, davon 929 Acker, 81 Wiesen, 330 Wald
  • 1961 (Hektar): 354, davon 95 Wald (= 26.84 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1829:380 Einwohner
  • 1961: 427, davon 377 evangelisch (= 88.29 %), 50 katholisch (= 11.71 %)
  • 1970: 446 Einwohner

Diagramme:

Schlierbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Bis 1773: Amt Schaafheim
  • 1267: Bachgau
  • 1773: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Schaafheim (zum Umfang des Amtes s. Mittelpunktfunktion)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Schaafheim
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Schaafheim
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Schaafheim
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Schafheim
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Dieburg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Dieburg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Dieburg
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg

Altkreis:

Dieburg

Gericht:

  • Zunächst zu Ostheim, im 14. Jahrhundert Cent und Oberhof: Umstadt
  • 1821: Landgericht Umstadt
  • 1879: Amtsgericht Gross-Umstadt
  • 1970: Amtsgericht Dieburg

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 zur Gemeinde Schaafheim

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 770 schenkt Lendrich dem Kloster Lorsch 20 Hufen in Schlierstadt. Um 1000 schenkt die Edle Irmengard ihr Güter zu Schlierbach dem Kloster Amorbach. 1267 verkaufen Abt Wipert und der Konvent von Amorbach dem Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg zur Schuldentilgung für 140 Pfund ihre Güter u.a. in Schlierbach. 1276 verleiht König Rudolf dem Grafen Heinrich von Weilnau in Schlierbach Einkünfte als Burglehen zu Gelnhausen. 1479 gehört das Dorf dem Grafen Philipp von Hanau. 1521 wird Schlierstadt von Graf Philipp von Hanau der Herrschaft Babenhausen einverleibt. 1736 fordert der Hessische Amtmann zu Babenhausen nach dem Tode des Grafen Reinhard von Hanau den Schultheißen auf, nur dem Erbprinzen von Hessen-Darmstadt zu huldigen. Im gleichen Jahr ergreift Hessen-Kassel von Schlierbach Besitz. 1773 kommt Schierbach mit dem Amt Schaafheim durch Vergleich mit Hessen-Kassel an Darmstadt.
  • Grundbesitz hatten ferner die Herren von Karben, Geiling von Altheim, die Grafen von Wertheim, die Düdelsheim, die Winter von Wasen die Pfarrei Babenhausen und die Rodenstein.

Zehntverhältnisse:

1615 muss der Schultheiß den Beginn der Traubenlese alljährlich der Präsenz zu Hanau durch einen eigenen Boten, aber auf Kosten der Präsenz mitteilen.

Ortsadel:

1122

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1218: capella

Patrozinien:

  • Vitus (Veit)

Pfarrzugehörigkeit:

Mutterkirche ist Schaafheim

Patronat:

1218 haben die Herren von Wertheim das Patronatsrecht inne, danach die Kommende Mosbach.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Schaafheim, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Schaafheimer Pfarrer Johannes Ithmann ab 1545.

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1902

Wirtschaft

Mühlen:

Um 1350 ist eine Mühle zu Schlierbach belegt. 1418 ist die Rede von der Clebusmühle, 1431 von einer Mühle undewendig des Dorfes. In der der Generalstabskarte des Großherzogtums Darmstadt (1832-1850) sowie in der DGK (1906) sind die Untermühle am Nord- und die Obermühle am Südrand des Dorfes eingezeichnet. Siehe ferner die sog. Straßenmühle 1 km nordwestlich der Ortslage.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schlierbach, Landkreis Darmstadt-Dieburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13455> (Stand: 8.7.2023)