Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Neue Suche
 
Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5225 Geisa
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Historische Karten
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 77. Rasdorf

Großentaft

Ortsteil · 323 m über NN
Gemeinde Eiterfeld, Landkreis Fulda 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

9,5 km nordöstlich von Hünfeld

Lage und Verkehrslage:

Großentaft liegt am Oberlauf der namensgebenden Taft, einem kleinen Nebenfluss der Ulster, in der Kuppenrhön, die heute auch „Hessisches Kegelspiel“ genannt wird.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Hünfeld – Wenigentaft/Mansbach (Inbetriebnahme der Strecke 1.12.1906) bis zur Stilllegung der Teilstrecke am 31.12.1975.

Ersterwähnung:

815

Siedlungsentwicklung:

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Burghaun.

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • Im unteren Teil des Dorfes lag eine kleine Wasserburg (12. Jahrhundert), auf die noch die Straßenbezeichnung "Am Kemenatengarten" verweist.
  • Nördlich oberhalb davon am Ortsrand lag die jüngere "Salzburg" (s. d.).
  • Dazu kam vielleicht noch eine dritte Burg am "Hirtstor" (s. d.).

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3560709, 5623232
UTM: 32 U 560611 5621422
WGS84: 50.741419° N, 9.859012° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

631007070

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 1155, davon 758 Acker (= 65.63 %), 128 Wiesen (= 11.08 %), 204 Holzungen (= 17.66 %)
  • 1961 (Hektar): 1175, davon 244 Wald (= 20.77 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1812: 87 Feuerstellen, 668 Seelen
  • 1885: 781, davon 15 evangelisch (= 1.92 %), 766 katholisch (= 98.08 %)
  • 1961: 975, davon 80 evangelisch (= 8.21 %), 890 katholisch (= 91.28 %)
  • 1970: 950

Diagramme:

Großentaft: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Fürstabtei Fulda, Amt Haselstein
  • 1803-1806: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Haselstein
  • 1806-1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Haselstein
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Hünfeld
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda

Altkreis:

Hünfeld

Gericht:

  • 1822: Justizamt Eiterfeld
  • 1867: Amtsgericht Eiterfeld
  • 1945: Amtsgericht Hünfeld

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Eiterfeld zusammengeschlossen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 815 überließ der Bischof von Würzburg Großentaft dem Kloster Rasdorf als Tochterkloster der Reichsabtei Fulda.
  • Doch bereits im 10. Jahrhundert hatte das Kloster Fulda selbst Besitz im Ort.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1402: Pfarrer

Patrozinien:

  • Maria [1493]

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich Pfarrei des Kollegiatsstifts Rasdorf. 1594 gehören Soisdorf und Treischfeld dazu. 1812 Pfarrkirche vorhanden.

Patronat:

1490 hat der Pleban von Rasdorf das Patronatsrecht inne.

Bekenntniswechsel:

Trotz großer Anhängerschaft innerhalb der Bevölkerung konnte sich die Reformation in der Fürstabtei Fulda nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Geisa-Mellrichstadt-Coburg, Landkapitel Geisa

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Großentaft, Landkreis Fulda“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5852> (Stand: 8.12.2022)