Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 79. Treis / 80. Nordeck
Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 7. Allendorf
Weitere Informationen
Rüddingshausen
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Ortsteil · 335 m über NN
Gemeinde Rabenau, Landkreis Gießen - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
11 km nordwestlich von Grünberg
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß in einem Talkessel nordöstlich von Allendorf/Lumda. Kirche in erhöhter zentraler Lage. Zwei Siedlungsspitzen erstrecken sich entlang der Straße nach Weitershain sowie entlang einer alten Wegeverbindung nach Londorf
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Ersterwähnung:
1288
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Historische Namensformen:
- Rudingeshusin, in villa (1288) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 643-644, Nr. 1088]
- Rudinchishusin, in (1305) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2, Nr. 87]
- Rudingeshusen, de (1313) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2, Nr. 218]
- Rüdingshausen [Niveaukarte Kurfürstentum Hessen 1840-1861]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (vgl. Ziff. 2 b)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Älteste Gemarkungskarte:
1899-1906
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3494118, 5616902
UTM: 32 U 494046 5615095
WGS84: 50.687654° N, 8.915712° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
531015060
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 4476, davon 2001 Acker, 875 Wiesen, 1527 Wald
- 1961 (Hektar): 1118, davon 347 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 55 Hausgesesse
- 1669: 189 Seelen
- 1742: 2 Geistlich/Beamte, 77 Untertanen, 14 Junge Mannschaften, 9 Beisassen/Juden
- 1804: 600 Einwohner
- 1834: 730 Einwohner
- 1885: 657 Einwohner
- 1925: 748 Einwohner
- 1939: 807 Einwohner
- 1950: 1030 Einwohner
- 1961: 954 Einwohner
- 1830: 687 evangelische Einwohner, 38 Juden. 1961: 841 evangelische, 95 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspersonen): 213 Land- und Forstwirtschaft, 189 Produzierendes Gewerbe, 28 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 34 Dienstleistung(en) und Sonstige
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1577: Gericht Londorf
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Allendorf an der Lumda, Gericht Londorf
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Londorf
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
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Altkreis:
Gießen
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Gericht:
- 1822: Landgericht Grünberg
- 1879: Amtsgericht Grünberg
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Gemeindeentwicklung:
1972: Eingliederung nach Rabenau
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1288 tauscht das Kloster Thron (Wehrheim im Taunus) mit dem Ritter Erwin Leo seine Güter in Rüddingshausen und Dodenhausen gegen ein Waldstück in der Nähe des Klosters.
- 1305 verkauft Gumpert Hobeherr dem Deutschen Orden Marburg Einkünfte von Gütern zu Rüddingshausen (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2 Nr. 87).
- 1456 besitzt Kloster Wirberg ein Gut in Rüddingshausen (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 1125, 1209).
- 1334 trägt Johann von Nordeck mit Zustimmung seiner Brüder Gefälle von seinen Allodialgütern zu Rüddingshausen dem Erzstift Mainz zu Lehen auf (Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1,2 Nr. 3360). 1375 hat der Deutsche Orden Marburg Einkünfte in Rüddingshausen (Heldmann, Deutschordensballei Tab. II Nr. 69).
- 1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Rüddingshausen (1 Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2, S. 45).
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1577 und später: bei Londorf eingepfarrt; 1924 und später: Kirchengemeinde der Pfarrei Odenhausen.
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Klöster:
- Begine 1313 erwähnt
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Beginen:
Für 1313 wird eine Begine Yludis genannt.
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Londorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Londorfer Pfarrer Dietrich Stingel um 1542.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Londorf
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Juden:
1830: 38, 1905: 30 Juden. Angeschlossen an die jüdische Gemeinde in Londorf
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschule mit zwei Klassen, zwei Schulhäuser von 1877 und 1907
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Rüddingshausen, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10445> (Stand: 29.4.2024)