Hessische Biografie
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GND-Nummer
1150979143
Battenberg, Widukind I. Graf von [ID = 8586]
- belegt 29.5.1215–9.4.1234
Graf - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Wittgenstein, Widukind I. Graf von
- Wirken ↑
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Werdegang:
- 1215-1231 Graf von Battenberg
- 1227 Burgmann in Marburg
- 1231-1234 Graf von Wittgenstein
- Familie ↑
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Vater:
Wittgenstein, Werner I. Graf von, * um 1150, † 1215
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Verwandte:
- Battenberg, Werner II. Graf von <Bruder>, Johanniterbruder in Wiesenfeld
- Battenberg, Hermann I. Graf von <Bruder>, Graf von Battenberg
- Battenberg, Siegfried I. Graf von <Sohn>, Graf von Wittgenstein
- Battenberg, Widukind II. Graf von <Sohn>, Graf von Battenberg
- Battenberg, Werner III. Graf von <Sohn>, Deutschordensritter
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Regesten der Erzbischöfe von Köln 3, Bonn 1909, Nr. 282
- Böhmer/Will, Regesten zur Geschichte der Mainzer Erzbischöfe 2, Innsbruck 1886, Nr. XXXII 443, XXXIII 132
- Demandt, Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Fritzlar im Mittelalter, Nr. 11
- Dobenecker, Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae 2, Nachträge Nr. 14
- Falck, Mainzer Regesten 1, Nr. 750
- Franz, Kloster Haina 1, Nr. 12, 38, 55, 57, 65, 79
- Leben ↑
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Widukind I. war vermutlich der mittlere Sohn Graf Werners I. von Wittgenstein. Nach dem Tod des Vaters übernahm wahrscheinlich sein älterer Bruder Werner II. die Verwaltung der Grafschaften Wittgenstein und Battenberg, ließ Widukind II. und ihren jüngeren Bruder Hermann I. aber offenbar von Beginn an an der Herrschaft teilhaben. Als Werner II. Ende der 1220er Jahre auf die Regierung verzichtete und in die von ihrem Vater gegründete Johanniterkommende Wiesenfeld eintrat, führte Widukind I. die Amtsgeschäfte in beiden Grafschaften zunächst wohl mit Hermann I. gemeinsam. In dieser Zeit versuchten die beiden vor allem, die durch die Lehnsauftragung der Burg Wittgenstein immer enger werdende Bindung an die Erzbischöfe von Mainz zu lockern, indem sie die Nähe der thüringischen Landgrafen suchten. So werden Widukind I. und Hermann I. 1227 Burgmannen der Landgrafen in Marburg und tragen ihnen dafür ihre Burg Kellerberg oberhalb von Battenberg zu Lehen auf. Da sie nach 1231 nicht mehr gemeinsam auftreten und Widukind I. sich 1233 und 1234 außerdem nach Wittgenstein nennt, ist anzunehmen, dass die beiden Brüder um 1231 ihre Grafschaften unter sich aufteilten, wobei Widukind I. als der ältere das Stammland Wittgenstein erhielt. Nach dem Tod Hermanns I. fiel ihm schließlich aber auch die Grafschaft Battenberg zu, die er möglicherweise mit Hilfe seines älteren Bruders Werner II. mitverwaltete. Eventuell dürfte es gerade diese mitunter schwierige Doppelregierung gewesen sein, die Widukind I. dazu bewog, den Mainzer Erzbischöfen 1234 den Verkauf der halben Grafschaft Battenberg zu versprechen. Dies ist die letzte bekannte Erwähnung Widukinds I.
Matthias Seim
- Zitierweise ↑
- „Battenberg, Widukind I. Graf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1150979143> (Stand: 28.11.2023)