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KDR 100, TK25 1900 ff.

Frankenhain

Wüstung · 273 m über NN
Gemarkung Sebbeterode, Gemeinde Gilserberg, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

3,5 km nordöstlich von Treysa.

Lage und Verkehrslage:

Wüste Dorfstelle in einem in das Katzenbachtal einmündenden Talgrund (Klausengrund) zu lokalisieren.

Ersterwähnung:

1297

Letzterwähnung:

1439

Siedlungsentwicklung:

Vor 1439 wüst.

Ehemalige Dorfstelle durch mittelalterliche Keramikreste und Hüttenlehm lokalisiert. Beiderseits der Dorfstelle Relikte einer totalen Flurwüstung unter Wald.

Anfang 16. Jahrhundert ist Frankenhain Standort des landgräflichen Holzförsters (Demandt, Personenstaat, Nr. 513, 1555).

In der 1700 neugegründeten Hugenottensiedlung Frankenhain (ca. 1,5 km östlich von der Wüstung) lebt der alte Ortsname fort (s. d.).

Historische Namensformen:

  • Franckenhayn (1297) [Würdtwein, Diplomataria Maguntina I, S. 75 Vogt, Reg. Mainz Nr. 498]

Bezeichnung der Siedlung:

Burgen und Befestigungen:

  • Vor 1439 wüst.
  • Ehemalige Dorfstelle durch mittelalterliche Keramikreste und Hüttenlehm lokalisiert. Beiderseits der Dorfstelle Relikte einer totalen Flurwüstung unter Wald.
  • Anfang 16. Jahrhundert ist Frankenhain Standort des landgräflichen Holzförsters (Demandt, Personenstaat, Nr. 513, 1555).
  • In der 1700 neugegründeten Hugenottensiedlung Frankenhain (ca. 1,5 km östlich von der Wüstung) lebt der alte Ortsname fort (s. d.).

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3509800, 5643700
UTM: 32 U 509722 5641882
WGS84: 50.928494° N, 9.138336° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63400610002

Einwohnerstatistik:

  • Vor 1439: wüst
Verfassung

Altkreis:

Ziegenhain

Gericht:

  • 1360/67 ist daz gerichte der graschaf von Cyginhein und suchit nirgin sin gerichte dan in deme dorf, iz sin ungebodin ding odir andir gerichte (S. 635 ZU II).
  • Von einer eigenen Tätigkeit der Gerichte verlautet im 14. Jahrhundert nichts.

Herrschaft:

1297 lässt Graf Gottfried VI. von Ziegenhain Erzbischof Gerhard von Mainz die Dörfer Frankenhain, Schönau und Treisbach als Burglehen auf, das für die Burgdienste der Ziegenhainer Grafen auf der Amöneburg bestimmt ist.

1312 Neubelehnung mit Dorf und Gericht Frankenhain.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1360/67 verfügen die Grafen von Ziegenhain über Einkünfte von 24 Hufen sowie über den großen und kleinen Zehnten zu Frankenhain.
  • 1475 überlassen die Landgrafen dem zum Schultheißen in Treysa eingesetzten landgräflichen Schützen und Diener Heinz Sinold den Frankenhain, den der verstorbene Johann Soppe aufgelassen hatte.
  • 1482 erhält Henne von Treysa wegen seiner getreuen Dienste als Kammerknecht die Wüstung Frankenhain, die Landgraf Heinrich vom Marschall Johann Schenk zu Schweinsberg eingelöst hatte, auf Lebenszeit.

Zehntverhältnisse:

1360/67 verfügen die Grafen von Ziegenhain über Einkünfte von 24 Hufen sowie über den großen und kleinen Zehnten zu Frankenhain.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • rector 1338 (Classen S. 78).

Pfarrzugehörigkeit:

1338 Pfarrkirche

Patronat:

1338 bekennt Otto von Ziegenhain, Propst der Kirche zu Fritzlar, dass er sich mit seinem Bruder, Graf Johann von Ziegenhain, wegen des Patronats der Kirche dergestalt verglichen habe, dass er denjenigen Pfarrer, für den sein Bruder bitten würde, präsentieren wolle. Nach seinem Ableben aber solle das ius patronatus besagter Kirche an die rechtmäßigen Erben wieder zurückfallen (Urkunden H Grafschaft Ziegenhain).

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Treysa

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

1360/61: Gerichtsort. Der Gerichtbezirk umfasste Frankenhain, Treisbach, Sachsenhausen und Schönau.

Mühlen:

Mühle 1360/67 genannt. Der Müller zinste damals 22 Schillinge Treysaer Währung an die Grafen von Ziegenhain.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Frankenhain, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4577> (Stand: 18.8.2023)