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Hessische Biografie

Portrait

Heinrich Hans von Dehn-Rothfelser
(1825–1885)

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Dehn-Rothfelser, Heinrich Hans von [ID = 15929]

* 6.8.1825 Hanau, † 29.6.1885 Berlin
Prof. – Architekt, Kunstschriftsteller, Denkmalpfleger, Akademielehrer
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Dehn-Rotfelser, Heinrich* Hans von
Wirken

Werdegang:

  • Ausbildung an der Akademie Kassel
  • 1847 Hofbaukondukteur in kurhessischen Diensten
  • 1865 Ober-Hofbaumeister in Kassel
  • 1867 Professor für Architektur an der Akademie Kassel
  • 1873-1874 Unterrichtung des Baupraktikanten Alfred Messel an der Kasseler Akademie
  • 1878 Regierungs- und Baurat in Potsdam und Konservator der Kunstdenkmäler in Preußen
  • 1872-1877 Leitung des Baus der Gemäldegalerie in Kassel

Funktion:

  • Kassel, Hofbaukondukteur, 1847
  • Kassel, Ober-Hofbaumeister, 1865
  • Kassel, Professor der Kasseler Akademie, 1867
  • Potsdam, Regierungsratsmitglied und Bauratsmitglied, 1878
  • Preußen, Kunstdenkmal-Konservator, 1878

Netzwerk:

Werke:

Lebensorte:

  • Kassel; Hanau; Berlin; Potsdam
Nachweise

Quellen:

Literatur:

Leben

Nach einer Ausbildung an der Kasseler Bauakademie trat Dehn-Rotfelser 1844 als Baueleve in den hessischen Staatsdienst ein. 1846 übernahm er als Hofbaueleve die Assistenz des Landbaumeisters Schirmer beim Bau der evangelischen Kirche in Volkmarsen. Mit seiner Ernennung zum Hofbaukondukteur im Mai 1847 erhielt er die örtliche Bauaufsicht. 1865 stieg er zum Oberhofbaumeister auf und wurde zwei Jahre später Professor an der Kasseler Bauakademie. Infolge der Annexion Hessens im Jahr 1866 gelangte er in den preußischen Staatsdient und wurde Geheimer Regierungsrat im Königlichen Ministerium der geistlichen Angelegenheiten zu Berlin. 1878 wurde er als Regierungs- und Baurat nach Potsdam berufen. Die bereits seit 1880 von ihm kommissarisch ausgeübte Tätigkeit als preußischer Denkmalkonservator wurde ihm 1882 offiziell anvertraut. Als Nachfolger von Ferdinand von Quast gestaltete er die preußische Bauverwaltung und Denkmalpflege ganz wesentlich mit. Der mit Wilhelm Lotz 1870 veröffentlichte Inventarband „Die Baudenkmäler im Regierungsbezirk Cassel“ kann als erstes wissenschaftliches Denkmälerinventar Deutschlands angesehen werden. Von Dehn-Rotfelser stammen die Entwürfe zur Kasseler Gemäldegalerie an der Schönen Aussicht (heute „Neue Galerie“ der Museumslandschaft Hessen Kassel), die zwischen 1872 und 1877 nach dem Vorbild der Alten Pinakothek in München erbaut wurde. In der Graphischen Sammlung befinden sich neben Zeichnungen zum Neubau der Gemäldegalerie Pläne zum Kasseler Schloß Bellevue sowie Architekturstudien der ehem. Benediktinerklosterkirche St. Maria in Breitenau und der Liebfrauenkirche in Frankenberg und ein Konvolut mit Bauaufnahmen der evangelischen Kirche in Volkmarsen.

Maren Christine Härtel

(Text übernommen aus Bestandskatalog der Architekturzeichnungen des 17.–20. Jahrhunderts in der Graphischen Sammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel; URL: http://architekturzeichnungen.museum-kassel.de/0/31387)

Zitierweise
„Dehn-Rothfelser, Heinrich Hans von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/116054727> (Stand: 28.11.2023)