Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Ruhl, Julius Eugen [ID = 15581]

* 13.10.1796 Kassel, † 27.11.1871 Kassel
Architekt, Hofbaumeister
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • um 1815 Studium an der Kasseler Kunstakademie, Unterricht bei Heinrich Christoph Jussow
  • 1817 mit Stipendium in Italien, 1820 in Paris
  • 1820 Hofbaumeister in Kassel
  • 1824 Landbaumeister in Hanau
  • 1831 Oberhofbaumeister in Kassel
  • 1833 Hofbaudirektor
  • 1850-1853 Generaldirektor für die Staatseisenbahnen in Kurhessen
  • 1853 Oberbaudirektor
  • 1866 Oberbaudirektor und Ministerialreferent des Königreichs Preußens
  • 1867 a.D.

Netzwerk:

Werke:

Lebensorte:

  • Kassel; Hanau
Familie

Vater:

Ruhl, Johann Christian, * 15.12.1764 Kassel, † 29.9.1842 Kassel, Bildhauer

Partner:

  • Serrurier, Marie Gertrude, (⚭ Hanau 25.10.1830) * Hanau 16.9.1807, † Kassel 15.5.1898

Verwandte:

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Leben

Der Sohn des Bildhauers Johann Christian Ruhl und Bruder des Malers Ludwig Sigismund Ruhl besuchte zunächst die Artillerieschule in Kassel. 1814 wurde er Akzessist bei der Oberrentkammer in Kassel. Unter Oberbaurat Heinrich Christoph Jussow erhielt er eine Ausbildung zum Architekten. Ein kurfürstliches Reisestipendium ermöglichte ihm zwischen 1817 und 1820 Reisen nach Italien (unter anderem Florenz, Rom, Neapel, Pompeji) und Paris. 1820 wurde Ruhl zum Hofbaumeister ernannt und leitete in der Folgezeit Arbeiten an Schloss Wilhelmsthal und Schloss Schönburg. Nach Vorgaben des Oberhofbaumeister Johann Conrad Bromeis zeichnete er Wand- und Plafondentwürfe für das Schloss Wilhelmshöhe und das Rote Palais. Nach Auseinandersetzungen mit Bromeis erfolgte 1824 die Versetzung als Landbaumeister nach Hanau. 1831 wurde er Nachfolger von Bromeis als Oberhofbaumeister, 1833 Hofbaudirektor. Mit der Ernennung zum Generaldirektor für die Staatseisenbahnen in Kurhessen 1850 entband man ihn von seiner Tätigkeit beim Hofbauwesen. Nach der Pensionierung von Bromeis im Jahr 1853 wurde Ruhl Oberbaudirektor und gab sein Amt bei der Eisenbahn auf. 1867 ging er in den Ruhestand. Er entwarf das Kasseler Ständehaus und eine Reihe kurhessischer Bahnhöfe.

Maren-Christine Härtel

(Text übernommen aus Bestandskatalog der Architekturzeichnungen des 17.–20. Jahrhunderts in der Graphischen Sammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel; URL: http://architekturzeichnungen.museum-kassel.de/0/33766)

Zitierweise
„Ruhl, Julius Eugen“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/119079178> (Stand: 28.11.2023)