Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

↑ Feldpostbriefe und -karten des Jägers Karl Ulmer aus Marburg an seine Familie, 1918

Abschnitt 7: 9.3.1918: Brief von Karl Ulmer an Wilhelmine Ulmer


Im Felde d. 9.III.1918.

Meine Lieben!

Hier ist noch alles beim Alten. Sende Euch aus meiner [Langemar]sklause die herzlichsten Grüße. Wie geht es Euch noch? Was machen die Kaninchen? Habt Ihr das Fell, da ich aufgezogen hatte, abgespannt? Hebt mir die Felle nur gut auf, daß jetzt im Sommer keine Motten reinkommen. Haben dann jetzt die Leute dort Ruhe, daß ich draußen bin. Ich habe mal wieder Schwein gehabt daß ich diesen Posten erwischt habe. Die anderen Ers.-Funker hier sind nämlich auch ehemalige Infanteristen, die schon längere Zeit im Felde waren und dann den [F]unkposten erwischt hatten. Die wundern sich alle, daß mir, die wir noch nicht im Felde waren, hierher gekommen sind, während noch andern hier im Felde wären, die auch ausgebildet sind. Diese Nacht müssen unsere Flieger irgendeine große Unternehmung unternommen haben, denn heute Nacht flogen fortwährend ./. unsere Flieger über die englische Stellung und verschwanden dort. Da ich glaube, daß jetzt mit dem Engländer ordentlich abgerechnet wird. Wir haben unendlich viel Artilleristenmunition hier. Hauptsächlich Gasgranaten, damit werden wir den Tommy ordentlich ausräuchern. Seid nun für heute hrzl. gegrüßt und geküßt von Eurem Karl.

Wie sind die Bilder geworden?


Personen: Ulmer, Karl Heinrich Christian · Ulmer, Wilhelmine
Orte: Marburg
Sachbegriffe: Artillerie · Feldpost · Feldpostbriefe · Flieger · Funker · Giftgas · Granaten · Infanterie · Photographie
Empfohlene Zitierweise: „Feldpostbriefe und -karten des Jägers Karl Ulmer aus Marburg an seine Familie, 1918, Abschnitt 7: 9.3.1918: Brief von Karl Ulmer an Wilhelmine Ulmer“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/98-7> (aufgerufen am 30.04.2024)