Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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↑ Die letzten Julitage 1914 und die Mobilmachung in der Frankenberger Zeitung, Juli / August 1914

Abschnitt 17: 4.8.1914: Aufruf des Landrats zur Jagd auf Spione

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Bekanntmachung.

An die Herren Bürgermeister und Gutsvorsteher des Kreises.

Die Unschädlichmachung der nach zahlreichen sicheren Feststellungen zur Zeit in Deutschland in weitestem Umfange betriebenen russischen und französischen Spionage ist ein Gebot der Selbsterhaltung. Die Spione benutzen vielfach Kraftwagen und bewegen sich in Frauenkleidung oder sind Frauenzimmer. Verdächtige (rasch fahrende!) Kraftwagen sind anzuhalten und zu durchsuchen, wenn die Insassen sich nicht zweifelfrei ausweisen, überführte oder der Spionage verdächtige Personen in sicheren Gewahrsam zu bringen bei schleunigster Meldung an mich. Das Ueberführungsmaterial an Karten, Photographien, Sprengmitteln usw. ist natürlich in jedem Falle aufzubewahren. Wenn ein verdächtiger Kraftwagen einen Ort durchjagt, wird seine Festhaltung im nächsten durch Fernsprecher sicherzustellen sein, selbstredend unter Meidung vermeidbarer Beschädigung des Wagens und seiner Insassen.
Es ist ferner geboten, daß die oberirdischen Fernsprechanlagen durch Patrouillen bewacht werden, da die Möglichkeit nahe liegt, daß Spione versuchen, die Fernsprechlinien zu zerstören oder durch Einschaltung in die Leitungen auf freier Strecke Kenntnis von wichtigen Gesprächen zu erhalten.
Die Herren Bürgermeister werden nach pflichtmäßigem Ermessen bewaffnete landsturmpflichtige Leute, Kriegervereinsmitglieder oder sonstige zuverlässige Personen, die mit Waffen umzugehen verstehen, zur Hilfe heranziehen müssen.
Frankenberg, den 4. August 1914.
Der Landrat. Stapenhorst.
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