Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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↑ Die letzten Julitage 1914 und die Mobilmachung in der Frankenberger Zeitung, Juli / August 1914

Abschnitt 16: 4.8.1914: Angebliches Lynchen eines Spions in Marburg

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Gerüchte aller Art werden jetzt von Mund zu Mund verbreitet. Viele tragen den Stempel der Uebertreibung und entspringen vielfach einer erregten Phantasie. Als verbürgt jedoch teilt uns heute ein Freund unseres Blattes einen Vorfall mit, den er als Augenzeuge erlebte. Nach seiner Schilderung wurde heute morgen auf dem Bahnhof in Marburg eine elegante Dame aus dem Zuge heraus verhaftet. Als sich der Verdacht, einen verkleideten Russen vor sich zu haben, bestätigte, ergriff das umstehende Publikum eine solche Wut, daß es den Spion lynchte. Für die Meldung, daß in Waldeck ein russischer Offizier und ein Bauunternehmer, welche die Talsperre bedrohten, standrechtlich erschossen sein sollen, konnten wir keine Bestätigung erlangen. Auf die uns von russischen Spionen drohende Gefahr und die gebotene Selbsthilfe wird auch an anderer Stelle dieses Blattes hingewiesen.

[Frankenberger Zeitung vom 4. August 1914]
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