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Hessischer Städteatlas

Bad Homburg – Anonymus, Homburg in der Vogelflugperspektive von Nordosten, um 1721/22

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Anonymus, Homburg in der Vogelflugperspektive von Nordosten, um 1721/22

Dieses Gemälde eines unbekannten Künstlers befindet sich heute im Thronsaal des Schlosses in Bad Homburg. Es zeigt vor allem die Stadterweiterungen unter Landgraf Friedrich II. ab Mitte der 1680er Jahre, während sich die Altstadt und Diedigheim rechts unterhalb des Schlossberges ducken. Als einziges markantes Gebäude ist hier der mit Schiefer eingedeckte Rathausturm mit seinen vier Eckerkern hervorgehoben. Das Schloss zeigt eine einheitliche Bedachung mit Satteldächern, nur den Südostpavillon bedeckt ein mehrstöckiges Mansarddach. Die daran anschließende südliche Hälfte des Königsflügels und der Uhrturm sind mit Schiefer, die übrigen Bauten hingegen mit roten Ziegeln eingedeckt. Die Bebauung in der Louisenstraße im Vordergrund zieht sich beidseitig bis zum Waisenhausplatz. Die Häuser tragen hier ziegelgedeckte Walmdächer. In der parallel dahinter verlaufenden Dorotheenstraße weist die nördliche Zeile noch Lücken auf, während die südliche Zeile bereits geschlossen bebaut ist. Die Häuser tragen hier Mansarddächer mit roten Ziegeln. Lediglich die an ihrer hellen Fassade und dem mittigen Rundbogenportal erkennbare französisch-reformierte Kirche ist mit Schiefer gedeckt. Unterhalb des Schlosses ist zudem die Bebauung der Haingasse mit vergleichsweise bescheidenen Häusern zu erkennen. Die allegorischen Putto-Darstellungen verweisen unter anderem auf den damals von Landgraf Friedrich III. Jakob westlich von Oberstedten vorangetriebenen Goldbergbau (MATTHÄY/WENZEL, Detailentdeckungen, S. 11).
(Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen).


Hessischer Städteatlas. III,1: Bad Homburg
Bearb. von Andrea Pühringer, Marburg 2012
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