Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Erster deutscher Stadt-Marathon in Frankfurt, 17. Mai 1981

In Frankfurt am Main wird unter der Bezeichnung Hoechst-Marathon (nach dem Allein-Sponsor, der Hoechst AG) der erste bundesdeutsche Stadt-Marathon (auch: City-Maraton) veranstaltet. Vorbild für die in der Frankfurter Innenstadt durchgeführte Laufsport-Veranstaltung ist der seit 1970 in der amerikanischen Metropole New York jährlich stattfindende New-York-City-Marathon, der anfangs die Läufer über die Marathon-Distanz (42,195 Kilometer) auf einer räumlich eng umgrenzten Strecke durch den Central Park führte, ab 1976 jedoch anlässlich der Feiern zum 200-jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten auf alle fünf New Yorker Stadtbezirke erweitert wurde und seitdem große Resonanz findet. Ganz dem amerikanischen Vorbild entsprechend, verläuft auch der Frankfurter Marathonlauf auf einer sich durch mehrere Viertel der Innenstadt erstreckenden Route. An dem Wettlauf beteiligen sich 3.150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von denen der jüngste 12 und der älteste 79 Jahre alt ist. Als Sieger geht mit einer Laufzeit von 2:13:19,9 Stunden der 35 Jahre alte Schwede Kjell-Erik Ståhl (geb. 1946) aus dem Rennen hervor. Schnellste Frau ist die aus Heidelberg stammende Doris Schlosser (geb. 1944). Schätzungsweise 150.000 Menschen wohnen dem Ereignis als Zuschauer bei.

Der in Frankfurt abgehaltene Stadt-Marathonlauf wird zu einem wichtigen Impulsgeber für die Popularisierung dieser Sportdisziplin in Deutschland. Seinem Erfolg eifern bereits kurze Zeit später andere Städte nach: in Berlin wird am 27. September 1981 der seit 1974 dort ausgetragene und bislang auf einer Pendelstrecke im Grunewald verlaufende Marathon erstmals komplett in die Innenstadt verlegt; die Stadt Hamburg veranstaltet erstmals 1986 einen Stadt-Marathon.
(KU)