Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Ungewöhnliches (Luftdruck-)Tief im Rhein-Main-Gebiet, 6. Februar 1974

Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach am Main misst gegen Mittag den für den mittleren und südlichen Teil Deutschlands ungewöhnlich niedrigen Luftdruckwert von 719 Millimeter (= 719 Torr) oder 959 Millibar. Der bei zahlreichen Bewohnern des Rhein-Main-Gebiets Herz- und Kreislaufprobleme auslösende Luftdruckabfall wird durch ein über der Deutschen Bucht liegendes Tiefdruckgebiet ausgelöst, dessen Ausläufer mit erheblicher Intensität ausnahmsweise bis in den Süden der Republik gelangt sind. Der Wert von 959 Millibar/Hectopascal ist der bislang niedrigste, den die Wettermessstelle Rhein-Main in ihrer fast 120-jährigen Geschichte registriert hat und eines der niedrigsten aufgezeichneten Luftdruckmessergebnisse in Deutschland überhaupt.¹ Nach Aussage der Offenbacher Meteorologen ist der mit dem extrem niedrigen Luftdruck einhergehende Wintereinbruch kein Anzeichen für den dauerhaften Anbruch strengen Frost- und Schneewetters, das in diesem Winter bislang weitgehend ausgeblieben ist. Aus Sicht der Klimamedizin sei jedoch die ungewöhnliche Wetterlage nicht ohne gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung: zwar existiere keine Statistik zur Häufigkeit und Intensität von Beschwerden, die durch starke Luftdruckschwankungen ausgelöst werden, doch mache sich der derzeit erreichte Extremwert selbst bei relativ wetterunempfindlichen Menschen in allgemeinen Schwächegefühlen bemerkbar.
(KU)

1. Der am 6. Februar 1974 in Offenbach ermittelte Luftdruckwert liegt nahe am 1983 in Emden (Niedersachsen) gemessenen deutschen Rekordwert von 954,9 Hectopascal; vgl. Wikipedia: Luftdruck (eingesehen am 6.2.2013). ↑