Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Großbrand zerstört Braunkohlebergwerk im Habichtswald, 22. Februar 1903
Im staatlichen („fiskalischen“) Braunkohlebergwerk im Habichtswald westlich von Kassel kommt es zu einem Großbrand, der erhebliche Zerstörungen anrichtet. Vermutlich durch Funkenflug von der Schlackenhalde, so berichtet Oberregierungsrat Max Fliedner (1843–1925) in Vertretung des Kasseler Regierungspräsidenten an den Kaiser, bricht in der Nacht vom 22. auf den 23. Februar Feuer auf dem Schacht aus: Bei dem heftigen Sturm, der in dieser Nacht wütete, wurden der mit Brettern und Dachpappe gedeckte Schachtturm, dann das Förderungs-Schachtgebäude, die Kohlenseparation,das Kohlenmagazin, die Schmiede und die Wagnerwerkstatt ein Raub der Flammen. Auch die in dem Magazin befindlichen 18.000 hl. Braunkohlen sind verloren, und da durch den Einsturz des Schachtturmes das Feuer in den Schacht selbst gedrungen, ist auch dieser zerstört. Der angerichtete Schaden ist beträchtlich. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen. Der Berichterstatter vermutet, dass das Kohlenbergwerk nicht weiter betrieben werden kann. Für die jetzt ohne Verdienst stehenden Arbeiter sei eine Notlage nicht zu befürchten, da für sie teilweise bereits gesorgt sei oder sie anderswo Arbeit finden können.
(OV)
- Belege
- Empfohlene Zitierweise
- „Großbrand zerstört Braunkohlebergwerk im Habichtswald, 22. Februar 1903“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4561> (Stand: 22.2.2023)