Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Fuld, Gütche, geborene N. N. (1757) – Darmstadt-Bessungen

Grab Nr. 120, Darmstadt-Bessungen, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Bessungen | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Platzierung:

stehend

Beschreibung:

פ״ט auf die beiden Giebelecken verteilt; Inschrift-Zeilen 2-4 im Giebel-Rundbogen

Drucknachweis:

Szklanowski, Benno / Franz, Eckhardt G.: Haus des ewigen Lebens. Beit-Hachajim. Der jüdische Friedhof in Darmstadt. Grabstätten von 1714-1848, Darmstadt 1988, S. 168.

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite


פ״ט

אשה חשובה הצנועה מ׳ גיטכה בת הר״ר

אהרן ז״ל אלמנ׳ המנוח הר״ר ירמי׳ ז״ל

ט״מ

מפולדא

גברת מלאכה היתה

ידיה לפידות עשתה

טבעה למצות צעדה

כמה נש׳ לעת לדת מחזיקה

הלכה עד זקנ׳ לב״ה ערב ובוקר

נ״ו עש״ק כ״ט טבת תקי״ז ל׳

תנצב״ה

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ist verborgen

eine Gattin, die Angesehene, die Züchtige, Frau Gütche, Tochter des Herrn, Herrn

Aharon, sein Andenken zum Segen, Witwe des Verstorbenen, des Herrn, Herrn Jeremias, sein Andenken zum Segen,

Vorsteher der Landjudenschaft

aus Fulda.

Eine fleißige Hausherrin war sie,

ihre Hände schafften emsig,

ihre Natur: den Geboten schritt sie entgegen,

einigen Frauen stand sie bei der Niederkunft zur Seite,

sie ging bis zum hohen Alter morgens und abends ins Bethaus.

Verschieden und begraben am Vorabend des Heiligen Schabbats, 29. Tewet 517 (= gestorben am 21.1.1757) der Zählung.

Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.

Bemerkungen:

Zeilenaufteilung der sogenannten 5 Kopfzeilen bei Szklanowski aus Platzgründen geteilt, so dass die Zeilennummerierung vorliegender Edition, die sich nach der Zeilenaufteilung auf dem Stein richtet, sich von der Buchpublikation unterscheidet.

Zeile 1: Einleitung

Zeilen 2-5: Namen und Titel

Zeile 2a: bAwoda Sara 25b; bPessachim 108a

Zeile 2b: bSchabbat 53b; Hohelied Rabba 4,11; Exodus Rabba 22,1

Zeilen 6-10: Lob mit Namensakrostichon (Gütche) bei den Anfangsbuchstaben

Zeile 11: Datierung

Zeile 12: Segen

Zeile 7 weckt Erinnerungen an die Richterin Debora, deren Gatte "Lapidot" hieß (hier mit "emsig" übersetzt).

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Fuld, Gütche, geborene N. N.

    Sterbetag

    21.1.1757

    Bestattungsdatum

    21.1.1757

    Geschlecht

    weiblich

    Familienstand

    verwitwet

    Wohnort

    Darmstadt

    Weitere Angaben

    Sterbedatum: 29. Tevet 5517

Anmerkungen:

Vater: Aaron; Ehemann (vermutlich): Jeremias Fuld[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 106]; Töchter (vermutlich): Jüttle Benedikt, geborene Fuld[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 105] und Zierle Mombach, geborene Fuld[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 99]; Söhne: Simon Aaron Fuld[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 98], Löw Fuld[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 102]

Indizes

Personen:

Fuld, Gütche, geborene N. N. · Fuld, Jeremias · Benedikt, Jüttle, geborene Fuld · Fuld, Jüttle, verheiratete Benedikt · Mombach, Zierle, geborene Fuld · Fuld, Zierle, verheiratete Mombach · Fuld, Simon Aaron · Fuld, Löw · Gütche, Tochter des Aharon · Aharon, Vater der Gütche · Gütche, Ehefrau des Jeremias · Jeremias, Ehemann der Gütche

Orte:

Darmstadt

Sachbegriffe:

Rundbögen · Herren

Nachweise

Bearbeitung:

Annette Sommer, Salomon Ludwig Steinheim-Institut; P. Berninger, Stadtarchiv Darmstadt

Fotos:

Zitierweise
„Fuld, Gütche, geborene N. N. (1757) – Darmstadt-Bessungen“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/19468> (Stand: 14.9.2023)