Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1380 August 18

Burgfrieden über Weidelsberg

Regest-Nr. 10975

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Fürstlich Waldeckisches Archiv Arolsen.
Siegel: An durchgezogenen Pergamentstriffeln hängen drei Siegel, nämlich zur heraldischen Rechten das des Landgrafen Hermanns, in der Mitte des Grafen Heinrichs und zur Linken das des Grafen Adolfs', alle in gemeinsamen Wachse abgedruckt.
Drucke: Varnhagen, Regentengeschichte, S. 180-186 Nr. 90.
Regesten: Varnhagen, Regentengeschichte, S. 180 Nr. 90.
Regest
Burgfrieden über den Weidelsberg, von dem Landgrafen Hermann von Hessen und den Grafen Heinrich und Adolph von Waldeck aufgerichtet Sonnabends nach Maria Himmelfahrt oder am 18. August 1380.

Wortlaut der Datierung

Der gebin ist am Sunabinde naich unsir frauwen tage worztewye nach gots gebueirt, dusent, drihundirt, Indem achtzigestin Jahre.

Originaltext
Wir Herman von gots gnadin lantgrebe ztu hessin. und wir Heinrich Grebe ztu waldegke ... und wir Adolff, des selven Greben Heinrichs Soen. Bekennen uffinlichin indisem brieffe ... vur uns und vor al unsir Erbin ... Daz wir eintrechtliche obir komen sin, daz wir den weidelberch buwen und ufflaen woln, mit eyme buerchlichem buwe, semptliche mit einandir, darztu unsir ein dem andirn getruweliche sall helfin und behulfin sin, mit lande und mit luden, und bekrefftigen naich al unsir moge und maicht ane gefehrde ... und wan wir daz gethan habin, und dye selven borch mit planken und Sloßen bevestint und Sloß hafftich gemachit habin, So sal dye borch unsir beider gelich und mit einandir sin ... und soln dye ztu stunt gelich an ztwey unfurztochliche mutscharen und teilen ane gefehrde, und soln mit einandir eyne rinkmuren um dye selven borch, und darztu ... Thoer, Bornen, Graven und wege buwen und machen so wir yrste muegen, darzu unsir eynr dem andirn getruweliche sal behulfen sin ane gefehrde ... Wir mogin oich , ob wir woln, einen torn mit ein andir buwen ... In dye selven borch, dar oich unsir ein dem andirn getruweliche sal ztu behulfen sin ane gefehrde, und wan wir dye durch also gemuetscharit und geteilet habin as vorgeschrevin ist, So maich unsir iglicher sinen teil in der selven burch mit steynen adir holzwerke buwen, naich al syme nutze, also doch, daz unsir keinr den andirn dar ane fur buwe mit hoe, adir andirs mit yenigem buwe in keine wis ane gefehrde, und dye selven Torn, Thoer, mure, Borne, graben, und wege, soln unsir beider sijt miteinandir gelich gemeyne sin, wir soln oich dye selven burch, Torn, und thoer, mit husluden, portenerin, und weichterin semptliche besezin, und dye soln uns mit einandir semptliche globin und swerin, gelich unsir Syme as dem anrin getruwe ztusinde ane gefehrde, und soln wir glich mit einandir dye bekostigen und En loenen ane gefehrde ... Wordin wir oich ztu rade um eyne voreburch adir ein tael dar selves ztu buwende, bye soldin wir mit ein andir buwen, haben und teilen, as hir vorgeschrevin is ane gefehrde ... Nemin wir oich yemands ztu burchmannen in dye ebenante durch, fuerdurch adir tael, daz soldin wir semtlichin thune, und dye soldin uns gelich furbundin sin, wolde abir unsir eyner, deme adir den, dar um nicht lihen adir gebin als viel, daz hey sin borchman sin wolde, So maich, den adir dye, unsir Einer ztu borchmannen nemin, uff dye ebenante unsir burch, furburch adir tael, ane den andirn, ... doch also, daz der adir dye, unsir beider burchuede und burchfriede, swerin und globen steide und veste ztu haldene, sundir argelist ane algefehrde, in allir wise, als unsir brieffe zu wissen, dye wir undir einandir dar obijr gegeben haynt, waz wir oich guts adir Erbis koifften, adir koifen woilden, daz um den vorgeschrevin berch gelegin were, daz soldin wir semptliche tun mit eyn andir, wolde abir unsir Ein dem andirn daz nicht helfin koiffen, wilchir unsir dan den koiff thede, der solde daz dem andirn uffhailden Ein iar, wilche ztid binnen dem iare der andire ztu deme koiffe wolde anstheen, des solde der andire em dan ztu syme halfften teile stadin, um solich gelt, as her das gekoifft hette ane gefehrde, und soln wir uff der ebenantin buerk semptliche mit ein andir sizen, as rechte ghaen Erbin, Inborchfriede und burchvode, und dye undor ein andir bestellin mit eiden und globetin, in allir der wise, as dye brieffe zu wissen, dye wir dar obir gegeben hayn ane gefehrde, Dich waz amptlude, wir uff beide sijt, uff dye vorgeschrevin burch setzin, dye soln undir ein andir einen burchfriede und burchvode globen und sweirin ztu haildene, in allir wise as dye brieffe zu wissen, dye wir undir ein andir dar obir gegebin habin ane gefehrde, Oich en sail unsir kein den andirn vor der obegenantin burch, aff adir ztu, andem syme adir den synen beschedigen adir hindern, adir beschedigen laßin ane gefehrde, waz oich unsir beider adir unsir eins mane, burchmanne adir undirsaßen, guts adir Erbis leginde habin um den ebenantin berch, dar an soln wir, adir keyn der unsirn, dye hindern, adir drangin, von der ebenantin burg abe adir ztue, ane gefehrde, worde oich yenich krich adir ztweidraicht undir uns, dar got vore sij, odir lang adir korz, So soilde dye ebenante burch, und we dye in ztijden von unsir wegin inne hette, darztu stille sizen, und darztue nicht thuen, daz unsir Eynichen schedelich adir hinderlich were ane gefehrde ... Es ensal oich unsir kein, sinen teil der ebenantin burg an keynen herin, adir an nymande, wendin, fursetzin adir fur koifen, her enthuees dan mit des andirn willen ane gefehrde, were oich daz ynich krich adir ansprache uns beiden, adir unsir eyme, von der ebenantin burch und buwes wegin enstunde, von wem daz were, daz solde unsir ein dem andirn truweliche helffin weren, und fur antworden, mit sinen lande und luden, und alle siner maicht ane gefehrde, und solde ztu stunt, wilche ztid yme von dem andirn ztugesprochin worde, fient werdin mit landen und luden, und dar dientliche ztu tuen, und sone, friede, vorwordte, noich ynierhande undir thedink, heymelich adir offinbar, habin adir nemin, ane den andirn, sundir eirir einer solde dem andirn mit landen und luden mit allir siener maicht getruweliche behulfen sin, as vor gerorit ist, sundir argelist und ane gefehrde, und nemin wir von den saichen und krige schadin, as von gefengniße, adir niderlage wegin, dar got vuer sij, den schadin solde unsir iglicher vor sich und dye sijne stheen ... Vroemen den wir oich nemin, soildin wir gelich teilen, nach anztal der gewapendir lude, dye unsir iglichir uff dye ztid uff dem velde hette ane gefehrde, Gewunnen wir oich Sloßin, dye soldin unsir beider gelich sin, ztu behaldene adir ztubrechine, as wir des obirqweme, weris oich daz unsir yenich Sloßin vurlore von diß ebenantin buwes und kriges wegin, dye solde unsir eyn dem andirn truweliche helfin wider gewinnen mit lande und mit luden, und sich mit den dye de Slossin gewunnen hettin, nicht zoenen, frieden, wir enhettin dan dye Sloßin wider, adir thedin es mit des andirn willen ... Were oich saiche, daz diße ebenante unsir borch furloren worde, des got nicht wolle, von wilchen sachen daz qweme, So sal unsir ein dem andirn getruweliche, mit alle siner moge, mit landen und luden, behulfen sin, helfin und radin in al der wise as vorgerorit ist, as lange, bis wir dye borch wider gewunnen, und wilche ztid wir wider dye borch gewunnen, So soln wir furbaz, unsir iglicher, bliben sizene, in syme halfften teile, Inalle der wise, und ztu alle dem rechtin, as vorgeschrevin is ane gefehrde ... Were oich daz es alsus ztu krige qweme as vorgeschrevin ist, So solde unsir igliches Sloße dem andirn uffin sin ztu allin sinen noiden und bestin as lange as der krich werdte ane gefehrde ... were oich sache, daz unsir Ein, adir unsir amptlude eynr, nymande geleide ghebe, der adir dye unsir fiende nicht were, daz geleide soldin wir semptliche haldin, und unsir kein sal des andirn fiende, uff dye ebenante borch, fuerborch addir tael, furen adir geleide gebin, as verre as her daz weis, Es engheschee dan mit des willen, des fient her were, Geschees abir unwißende as halde es yme dan der andire uffinbarite adir selven irfuere, So solde her den adir dye ztu stunt riden laßen, und der adir dye solden belich en weg riden, vor dem amptmanne des fient her were, also daz der adir dye uff dem wege belibeit holdin ane gefherde ... alle diße vorgeschrevin ... Rede, stucke und artikele, semptliche ... Und er iglichem besundirn habin wir, Herman von gots gnadin, lantGrebe ztu hessin und wir heinrich Graffe ztu waldegke . Und wir Adolff des vorbenantin graffen heinrichs Son, vur uns und unsir Erbin, unsir einer dem andirn in guden truwen globt, und ztu den heilgen gesworin, globin und sweirin in disem brieffe, steite und veste, unfurbroichlige ztuhaldene, sundir alle argelist und ane gefehrde, Diß ztu orkunde hait unsir iglicher sin Ingesigel vestliche laßin hangin andisin brieff ... Der gebin ist am Sunabinde naich unsir frauwen tage worztewye nach gots gebueirt, dusent, drihundirt, Indem achtzigestin Jahre.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Aussteller

Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Waldeck, Grafen, Heinrich VI. · Waldeck-Landau, Grafen, Adolf III.

Empfänger

Hessen, Landgrafen, Hermann II. · Waldeck, Grafen, Heinrich VI. · Waldeck-Landau, Grafen, Adolf III.

Weitere Orte

Waldeck, Grafen · Weidelsberg, Burgfrieden

Sachbegriffe

Burgfriedensschlüsse, Grafen · Burgen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Varnhagen, Waldeck

Original

Varnhagen, Waldeck

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 10975 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/10975> (Stand: 29.04.2024)