Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

Übersichtskarte Hessen

Wetzlar, Polizeigewahrsam Jäcksburg

Wetzlar, Gemeinde Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis | Historisches Ortslexikon
In der NS-Zeit: Jäcksburg (?)
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Verfolgung

Subkategorie:

Haftort 

Nutzungsgeschichte

Beschreibung:

Seit dem 11. Juli 1933 konnten die Nationalsozialisten das in der Wetzlarer Altstadt gelegene Fabrikgelände Jäcksburg der Firma Krafft & Buß als Haftort bzw. „wildes Konzentrationslager“ nutzen.

Im Sommer 1933 wurden Sozialdemokraten und Kommunisten von den Nationalsozialisten im „Schutzlager“ Jäcksburg interniert, die zum Beispiel aufgrund der Verteilung von Flugblättern verhaftet worden waren. In einem Zeitungsbericht vom 13. Juli 1933 wird davon berichtet, dass das „Polizeigewahrsam“ zwei Tage zuvor eingerichtet worden sei. Zu dieser Zeit befanden sich 38 männliche Insassen im Lager, davon 17 aus Wißmar, 13 aus Wetzlar, fünf aus Krofdorf und je einer aus Atzbach, Neunkirchen und Tiefenbach. Bewacht wurden die Internierten von der SA (Sturm 3/88).

Ein jüdischer Mitbürger wurde nach Wetzlar in ein provisorisches Konzentrationslager, vermutlich das Lager Jäcksburg, gebracht.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

11. Juli 1933

Nutzung vor NS-Zeit:

Der Haftort war im ehemaligen Fabrikgebäude der Firma Krafft & Buß, einem Unternehmen, das Friseur-Bedarfsartikel herstellte, untergebracht.

Indizes

Orte:

Wetzlar

Sachbegriffe:

Opposition · Judenverfolgung · Haftort · Verfolgung

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Wetzlar, Polizeigewahrsam Jäcksburg“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/307> (Stand: 22.6.2021)