Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Deportation von 508 Juden aus Kassel, Nord- und Mittelhessen nach Sobibór, 1. Juni 1942
Mit dem Sonderzug „Da 57“ werden 508 Juden aus dem Regierungsbezirk Kassel nach Izbica bzw. Sobibór deportiert. Der Transport war ursprünglich für den 15. Mai vorgesehen, geht aber erst am 1. Juni aus Kassel ab. Von den 508 Deportierten kommen 99 aus der Stadt Kassel, 36 aus Fulda und 25 aus Marburg.In einem Teiltransport werden 29 Juden aus der Stadt und 57 aus dem Kreis Hanau zugeführt. Weitere 17 Personen kommen aus dem Kreis Eschwege, zehn aus dem Kreis Frankenberg, neun aus dem Kreis Fritzlar-Homberg, sechs aus dem Kreis Fulda, 14 aus dem Kreis Hersfeld, vier aus dem Kreis Hofgeismar, zwei aus dem Kreis Hünfeld, 34 aus dem Kreis Marburg, elf aus dem Kreis Melsungen, 45 aus dem Kreis Rotenburg/Fulda, neun aus dem Kreis Schmalkalden, 29 aus dem Kreis Waldeck, einer aus dem Kreis Witzenhausen, zehn aus dem Kreis Wolfhagen und 39 aus dem Kreis Ziegenhain.
Zusammen mit einem Transport von etwa 500 Juden aus Halle-Merseburg und Chemnitz werden die Deportierten in Lublin selektiert. Etwa 98 bis 115 Männer werden ausgewählt und in das Konzentrationslager Majdanek eingewiesen, die Verbleibenden vermutlich direkt in das Vernichtungslager Sobibór geschickt und dort umgebracht.
(OV)
- Belege
- Gottwaldt/Schulle, Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941–1945. Eine kommentierte Chronologie, Wiesbaden 2005, S. 211-213
- Weiterführende Informationen
- Weitere Literatur:
- Kingreen, Hanauer Juden 1933–1945, S. 120 f.
- Empfohlene Zitierweise
- „Deportation von 508 Juden aus Kassel, Nord- und Mittelhessen nach Sobibór, 1. Juni 1942“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/2842> (Stand: 1.6.2022)