Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

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Kassel, Haftstätte, Karlshospital


Weserstraße 2a – In der NS-Zeit: Weserstraße
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Verfolgung

Subkategorie:

Haftort 

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

Auf dem Gelände befand sich eine 1930 eingerichtete Baracke, die die SA übernahm. Dort richtete die SA-Standarte 83 im März 1933 ein Lager ein.

Beschreibung:

Das Karlshospital wurde von den Nationalsozialisten als Schutzhaftstelle für politische Gegner und rassische Verfolgte genutzt. Einem Bericht vom April 1933 zufolge belief sich die Zahl der Gefangenen damals auf 60. Diese wurden später in vielen Fällen in verschiedene Konzentrationslager gebracht.

Im Sommer 1933 wurde der Jude Lewy aus Bad Karlshafen im Karlshospital in Schutzhaft genommen.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

1933

Nutzung vor NS-Zeit:

Das Karlshospital wurde 1720/21 von Landgraf Karl als Erziehungs- und Besserungsanstalt errichtet. Während des Siebenjährigen Krieges nutzte die französische Armee das Gebäude als Lazarett. Im Laufe des 18. Jahrhunderts nahm die Anstalt immer mehr den Charakter eines Zuchthauses an, und unter König Jerome wurden nun auch weibliche Gefangene dort interniert. Während der Weimarer Republik war ein Fürsorgeheim und eine Suppenküche im Karlshospital eingerichtet worden.

Nutzung nach NS-Zeit:

Während des Zweiten Weltkrieges brannte das Gebäude vollständig aus und blieb bis zum Jahr 2006 eine ungenutzte Ruine. 2009 wurde es restauriert und um zwei Stockwerke mit Flachdach aufgestockt. Heute befindet sich in dem Gebäude ein Restaurant.

Indizes

Orte:

Kassel

Sachbegriffe:

Schutzhaft · Verfolgung · Haftort

Nachweise

Literatur:

Weblinks:

Wikipedia (13.08.2010)

Zitierweise
„Kassel, Haftstätte, Karlshospital“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/2359> (Stand: 6.1.2016)