Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Heilbronn, Sandel II (1923) – Tann

Grab Nr. 10, Tann, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Tann (Rhön) | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Granit

Größe:

50 x 118 x 20 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Beschreibung:

Darstellung: Schofar.

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

deutsch, hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

ein weiser und aufrichtiger Mann, er gehörte zu den verehrungswürdigen Weisen:

Nataniel Gedalja, Sohn des Chawer Joseph.

Er war Schofarbläser, der Leiter des Vereins der Junggesellen;

er begeisterte sich für die Gebote, mit aller Kraft hielt er fest

an den Gebräuchen Israels, und an den Ermahnungen der Weisen.

Er wurde geboren, und eingesammelt in den 10 Sühnetagen (1. bis 10. Tischri), er starb

am 7. Tischri, und wurde begraben am Rüsttag des 12. [5]684 n.d.k.Z. (= 17.9.1923).

Er war zuverlässig für seine Familie und auch für den Herrn.

Stets war er bedacht der Truppe (bei den Soldaten ?) Gutes zu erweisen.

Er gab je nach seiner Möglichkeit den Hungernden und Armen,

er liebte die Geschöpfe (und) war immer gottesfürchtig.

In die Welt der Hoffnung ging er eingebunden im Bunde des Lebens.

(Deutsche Inschrift darunter:)

Hier ruht

unser lieber Vater, der Rentner

Sandel Heilbronn

geb. d. 18.9.1847, gest. d. 17.9.1923

Er war unermüdlich in der Arbeit,

ein treusorgender Vater und ein

frommer, scharfsinniger Vorkämpfer

für die Ideale des Judentums

Ausführung:

eingetieft

Bemerkungen:

Die hebräische Inschrift enthält ein Akrostichon (siehe Abbildung der Inschrift).

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Heilbronn, Sandel II

    Geburtstag

    18.9.1847

    Sterbetag

    6.10.1923

    Geschlecht

    männlich

    Wohnort

    Tann

    Beruf

    Leiter des Junggesellenvereins

    Funktion

    Schofarbläser

Anmerkungen:

Sandel Heilbronn II., Schofarbläser und Leiter des Junggesellenvereins, geboren am 18.9.1847, gestorben laut Sterberegister am 6.10.1923. Die deutsche und auch die hebräische Inschrift nennen abweichend den 17.9.1923 als Todestag. Er war der Sohn des Joseph Heilbronn [Grabnummer 64] und der Marianne geborene Tannenwald [Grabnummer 55]. Sandel Heilbronn II. war mit Fanny geborene Heilbronn, gestorben 1907, Tochter des Sandel Heilbronn I. (gestorben 1873) zu Tann und der Jette geborene Lamp (gestorben 1891) aus Gersfeld, verheiratet. Die Grabsteine der Fanny und ihrer Eltern waren 1934 noch vorhanden, sind heute jedoch verloren. Mit Fanny hatte er einen Sohn Haium Heilbronn.

Angaben ergänzt nach HHStAW, Abt. 365, Nr. 795 (Sterberegister Tann 1848-1938) und nach Freudenthal, Max Michel: Der Friedhof der jüdischen Gemeinde zu Tann (Rhön) im Jahre 1934. In: Hohmann, Joachim S. (Hrsg.): Chronik der jüdischen Schule zu Tann (Rhön), Frankfurt u.a. 1997, S. 138-160.

Hebräischer Name: Nataniel Gedalja, Sohn des Chawer Joseph.

Indizes

Personen:

Nataniel Gedalja, Sohn des Joseph · Heilbronn, Joseph · Heilbronn, Marianne geborene Tannenwald · Tannenwald, Marianne verheiratete Heilbronn · Heilbronn, Fanny geborene Heilbronn · Heilbronn, Sandel I · Heilbronn, Jette geborene Lamp · Lamp, Jette verheiratete Heilbronn · Heilbronn, Haium

Orte:

Gersfeld · Schmalnau · Tann

Sachbegriffe:

Schofare · Schofarbläser · Junggesellenvereine, Leiter · Chawerim · Akrostichen

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner 2003 (ergänzt von Andreas Schmidt, HLGL, 2007)

Bildnachweise:

VS: 03/1,2a.

Fotos:

Zitierweise
„Heilbronn, Sandel II (1923) – Tann“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/1944> (Stand: 16.2.2015)