Klöster und Orden
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- 5718 Ilbenstadt
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- Ortskennziffer
- 44001703007
Weitere Informationen
Benediktinerkloster Ilbenstadt
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131 m über NN
Gemarkung Ilbenstadt, Gemeinde Niddatal, Wetteraukreis - Basisdaten ↑
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Abstract:
Auf dem Gelände des ehemaligen Prämonstratenserklosters in Ilbenstadt errichtet der Benediktinerorden 1923 ein Kloster. Die Mönche werden 1939 in der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben. Seit Kriegsende gehört das Gelände dem Erzbistum Mainz.
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Heutige Diözesanzugehörigkeit:
Erzbistum Mainz, Dekanat Wetterau-West, Ilbenstadt, Pfarrei St. Petrus und Paulus
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Typ:
Männerkloster
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Territorium:
- 1803: Grafen von Alt-Leinigen-Westerburg
- 1922: Volksstaat Hessen
- heute: Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis, Stadt Niddatal
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Lagebezug:
7 km südöstlich von Friedberg
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3485953, 5571571
UTM: 32 U 485884 5569782
WGS84: 50.280002° N, 8.801879° O - Geschichte ↑
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Geschichte:
Benediktiner gründen auf dem Gelände der ehemaligen 1803 säkularisierten Prämonstratenserabtei Ilbenstadt zu Beginn des 20.Jahrhunderts ein neues Kloster. Nach 1803 erhielten die Grafen von Altleiningen-Westerburg das Kloster und die Güter als Entschädigung für ihre linksrheinischen Besitzungen. Sie reißen 1819 einen Teil des Ostflügels samt dem Nordkreuzgang und der alten Pfarrkirche ab und nutzen die Klostergebäude als Schloss.
Nach dem Ersten Weltkrieg fällt das Kloster an den hessischen Staat, der es dem Erzbistum Mainz zur Pacht anbietet. Das Bistum Mainz überträgt den Benediktinern von Kornelimünster für eine Neugründung Ilbenstadt. Diese siedeln 1923 schließlich nach Ilbenstadt über, bauen eine Schule auch für den eigenen Ordensnachwuchs. 1939 wird der Pachtvertrag durch den Staat gekündigt, die Schule geschlossen, die Mönche vertrieben und die Gebäude durch den Reichsarbeitsdienst genutzt. Die Bücher der Bibliothek, die nach 1800 entstanden sind, sollten auf Anweisung der Nationalsozialisten vernichtet werden. Sie wurden durch den Mainzer Altwarenhändler Adam Broo gerettet, der die Bücher abholte und ins Mainzer Priesterseminar brachte.
1946 pachtet die Diözese Mainz die Gebäude erneut und kauft sie 1958 ganz auf. Der Benediktinerkonvent wird 1951 formell aufgelöst.
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Gründungsjahr:
1923
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Aufhebungsjahr:
1951
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Patrozinien:
Maria, St. Peter und Paul
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Bibliotheksgeschichte:
Die 18.000 Bände umfassende Bibliothek wird 1939 nach Siegburg ins Benediktinerkloster gebracht.
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Stand 2004 bei Burkhardt, Artikel Ilbenstadt, S. 665
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Literatur:
- Hellriegel, Widerstehen, Bd. II,2 Starkenburg, S. 37
- Stand 2004 bei Burkhardt, Artikel Ilbenstadt, S. 664-665
- Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, Bd. 3 Neuzeit und Moderne, Teil 2, S. 1410-1411
- Cremer, Regierungsbezirk Darmstadt, S. 476-481
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GND-Nummer:
- Zitierweise ↑
- „Benediktinerkloster Ilbenstadt, Gemeinde Niddatal“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/14278> (Stand: 30.6.2021)
- Indizes ↑
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Sachbegriffe: