Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

Übersichtskarte Hessen

Elben, Lager (Zelte) für jüdische Zwangsarbeiterinnen, Ziegelei

Elben, Gemeinde Naumburg, Landkreis Kassel | Historisches Ortslexikon
In der NS-Zeit: Nähe der Straße Zur Klaus
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Militär

Subkategorie:

Organisation Todt 

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

Das Lager bestand aus Zelten, die im Buttlarschen Tonloch bei der Ziegelei errichtet worden waren. Bei Regen stand das Lager und damit auch die Zelte unter Wasser.

Beschreibung:

Seit September 1944 waren im Lager im Tonloch 120 Jüdinnen und Halbjüdinnen mit ihren Kindern inhaftiert. Sie waren im Zuge der sogenannten „Mischlingsaktion“ in verschiedenen Städten und Orten, vor allem in Ostwestfalen (u. a. Bielefeld), von der Gestapo verhaftet worden. Die Frauen mussten für die Organisation Todt arbeiten, die den Stollen im Hardtkopf beim Felsenkeller für die geschützte Produktion der Henschel-Werke errichtete. Ferner bauten sie auch die Baracken für ihr späteres Lager. Aufgrund der Witterungsbedingungen wurde das Zeltlager aufgelöst. Die Zwangsarbeiterinnen bezogen in der Eubelschen Gaststätte Quartier. Am 25. Dezember 1944 erfolgte der Umzug in das nun bezugsfertige Barackenlager im Tonloch.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

September 1944

Nutzungsende (späteste Erwähnung):

Oktober 1944

Nutzung vor NS-Zeit:

Die Ziegelei wurde 1864 von der Familie von Buttlar errichtet. 1939 wurde der Ziegelei-Betrieb eingestellt.

Nutzung nach NS-Zeit:

Heute wird das Gelände als Biotop genutzt, auf dem auch zwei Himmelsteiche angelegt worden sind.

Indizes

Orte:

Elben

Sachbegriffe:

Zwangsarbeit · Lager · Organisation Todt · Militär · Wirtschaft

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Elben, Lager (Zelte) für jüdische Zwangsarbeiterinnen, Ziegelei“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/2383> (Stand: 8.7.2022)