Klöster und Orden
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- 4821 Fritzlar
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- Ortskennziffer
- 63400502036
Kastnerei des Deutschordenshauses in Fritzlar
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205 m über NN
Gemarkung Fritzlar, Gemeinde Fritzlar, Schwalm-Eder-Kreis - Basisdaten ↑
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Abstract:
Die Kastnerei in Fritzlar wird 1290 angelegt und gehört dem Deutsch-Ordenshaus in Marburg. Sie ist Teil eines Systems von Höfen, die der Deutsche Orden erwirbt und anlegt. Das Haus dient als Kastnerei, als Hebe- und Sammelstelle für Natural- und Geldabgaben aus der Umgebung. Zur Niederlassung gehört eine Kapelle.
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Orden:
Deutscher Orden
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Ordensprovinz:
Ballei Hessen
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Alte Diözesanzugehörigkeit:
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz
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Typ:
Klosterhof
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Territorium:
- Vgl. allgemein Ortslexikon Fritzlar. Die Stellung des Hofes unterliegt zudem den besonderen Regelungen des Deutschen Ordens.
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Historische Namensformen:
- Fritslar ... domum nostram Marpurg predictam omnium bonorum suorum mobilium et inmobilium successores constituerunt legitimos et heredes ... sigillis ecclesie et civium Fritslariensium (1290) [Wyss, UB Deutscher Orden 1, S. 384-386 , Nr. 510]
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Lagebezug:
26 km südwestlich von Kassel
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Lage:
Ecke Fleming-Münstergasse, hinter der alten Stadtmauer
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3519491, 5666282
UTM: 32 U 519409 5664455
WGS84: 51.131234° N, 9.277388° O - Geschichte ↑
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Geschichte:
Eine Niederlassung des Deutschen Ordens, die nicht als Haus sondern als Hof gekennzeichnet ist, existiert seit dem 13. Jahrhundert. 1290 werden Gebäude von der Kommende Möllrich gekauft, bald nach 1305 die Möllricher Kastnerei nach Fritzlar verlegt. Der Deutsche Orden besitzt in der Stadt Wohnungen und Wirtschaftsräume. So existiert eine Kelterei. Für 1339 wird ein Komtur genannt, 1341 werden Fritzlar und Marburg gemeinsam durch den Komtur Konrad Wise geleitet, ab 1350 ist Fritzlar wieder eigenständig, später nur noch eine Verwaltungsniederlassung Marburgs. Getreide und Geldeinnahmen werden von der Fritzlarer Hebestelle aus nach Marburg geliefert, die seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch einen Knecht verwaltet wird. 1543 erzwingt Landgraf Philipp von Hessen die Inventarisierung des Besitzes durch seine Beamten. Der Vertreter des Deutschen Ordens verbleibt in dieser Zeit in seinem Amt, auch nach Abzug der landgräflichen Besatzung.
1632 wird die Niederlassung sequestriert, 1648 restituiert, 1809 aufgehoben.
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Gründungsjahr:
1290
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Aufhebungsjahr:
1809
- Besitz ↑
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Abhängigkeitsverhältnis:
Die Niederlassung ist dem Deutschen Ordenshaus in Marburg unterstellt.
- Ausstattung ↑
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Gebäude:
Um 1940 wird die ehemalige Renterei teilweise als Oberförsterei genutzt. Eine Abbildung des Fruchthauses findet sich im Modul Historische Bilddokumente.
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Schaal, Deutschordenshaus Marburg in der Reformationszeit, S. 284 -286
- Braasch-Schwersmann, Ursula. Das Deutschordenshaus in Marburg
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 38
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Gedruckte Quellen:
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Literatur:
- Schaal, Deutschordenshaus Marburg in der Reformationszeit, S.284 ff
- Braasch-Schwersmann, Ursula, Deutschordenshaus in Marburg, S. 18-20
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 38
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Germania Sacra-ID:
- Zitierweise ↑
- „Kastnerei des Deutschordenshauses in Fritzlar, Gemeinde Fritzlar“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/7813> (Stand: 30.6.2021)
- Indizes ↑
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Sachbegriffe: